Unterstrichen wird Sebastian Kurz' "tragende Rolle" bei der Schließung der Balkanroute für Flüchtlinge von Griechenland im März.

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Wien/Brüssel – Das EU-Magazin "Politico" hat Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) unter "die 28 Menschen, die Europa formen, erschüttern und aufrühren" gewählt. Das "frische Gesicht" Kurz landete in der "Class of 2017" auf Rang zwölf. An erster Stelle sah "Politico" den liberalen muslimischen Londoner Bürgermeister Sadiq Khan, gefolgt von der deutschen Rechtspopulistin Frauke Petry und Ryanair-Chef Michael O'Leary.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, der vergangenes Jahr noch das Ranking angeführt hatte, findet sich ebenso wie die Siegerin von 2015, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, nicht mehr auf der Liste. Wie in den vergangenen Jahren führt "Politico" Menschen an, die aus Sicht der Magazinmacher einen positiven oder negativen Einfluss auf die Entwicklung der EU haben. So findet sich auf Platz sieben "die alte eiserne Faust", der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, direkt gefolgt von der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini.

Überlebenschance der ÖVP

An Kurz lobt "Politico" unter anderem dessen Aufstieg vom "Geilomobil" fahrenden JVP-Chef zur "besten – vielleicht einzigen – Überlebenschance der ÖVP". Das Magazin betont auch seine "tragende Rolle" bei der Schließung der Balkanroute für Flüchtlinge von Griechenland nach Österreich beziehungsweise Deutschland im März. Eine weitere Einschätzung lautet: "Viele im Land sehen ihn als die beste Option, um einen FPÖ-Kanzler zu verhindern." (APA, 8.12.2016)