Immobilien in Innsbruck und Innsbruck-Land mit einer Gesamtmietfläche von 89.000 Quadratmetern wechseln den Besitzer, das Wahrzeichen Goldenes Dachl ist aber nicht dabei.

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Der börsennotierte Wiener Wohnbaukonzern Buwog verkauft 1.146 Wohnungen in Tirol mit rund 89.000 Quadratmetern Mietfläche an Jargonnant Partners, eine auf Immobilien spezialisierte Investmentfirma mit Sitz in Luxemburg.

Ein Vertrag wurde am vergangenen Mittwoch unterschrieben, im Laufe des ersten Quartals 2017 sollen die Eigentümer wechseln. Derzeit bestehen in den Wohnungen fast ausschließlich unbefristete Mietverhältnisse, lediglich 20 Einheiten stehen leer. Die Immobilien liegen in der Stadt Innsbruck und dem Bezirk Innsbruck-Land. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.

"Defensiv und langfristig"

"Wir werden das Portfolio im Wesentlichen wie die Verkäuferin Buwog weiterführen, aber versuchen, es qualitativ zu verbessern", sagte Wolfgang Crailsheim, Geschäftsführer der österreichischen Gesellschaft von Jargonnant Partners, laut Aussendung zu den Plänen der Luxemburger. Das Investment sei ein sehr defensives und langfristiges, "das auch erst durch die aktuelle Zinssituation betriebswirtschaftlich möglich und sinnvoll wurde".

Für die Mieter werde der Eigentümerwechsel keine Veränderungen mit sich bringen, verspricht Crailsheim: "Das Einzige, was sich für Mieter und Kunden ändert, ist die Adresse und Kontonummer, wohin die monatlichen Zahlungen in Zukunft überwiesen werden." In Sachen Finanzierung habe man mit der Landesbank Tirol einen "regionalen Partner", hieß es.

"Spielwiese für Spekulanten"

Crailsheim kündigte an, dass in weiterer Folge durch Sanierung "eine nachhaltige Wertsteigerung" erreicht werden solle. Zudem solle auch neuer Wohnraum geschaffen werden, der zu "einkommensadäquaten Preisen" auf den Markt gebracht werden soll. Der Fonds sehe in dem Kauf eine "langfristige Verpflichtung gegenüber den Mietern sowie der gesamten Region".

Tirols Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl hatte Mitte November im Zusammenhang mit dem Verkauf der Buwog-Wohnungen Kritik geübt und einen "sofortigen Stopp" verlangt. Tirol verkomme zu einer "Spielwiese für Immobilienspekulanten", bemängelte Zangerl. Die Landespolitik solle daher Gegenmaßnahmen setzen. (APA, red, 9.12.2016)