Kalendermotiv – das Kircherl von Dienten duckt sich unter dem Hochkönig

Foto: Uwe Grinzinger

Alfons Walde lässt grüßen – Almhütten am Klingspitz, gesehen vom Bründlingkopf

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Schindelhütterl – die Hochkaserkapelle zwischen Bründlingkopf und Klingspitz

Foto: Uwe Grinzinger

Eine frische Spur auf der Alm unter dem Bründlingkopf.

Foto: Uwe Grinzinger

Grauwackenzone – das klingt nicht rasend sexy fürs Tourismusmarketing. Und dennoch hat diese schmale geologische Zone, eingezwickt zwischen Nördlichen Kalkalpen und Zentralalpen, ihre Vorzüge: sanfte Kuppen nämlich, die kaum Geländehindernisse aufweisen. Für Skifahrer ist das sexy. Kein Wunder, dass viele Skigebiete genau in der Grauwackenzone entstanden sind (etwa Kitzbühel oder Saalbach). Es soll ja Zeiten gegeben haben, in denen sich der Skizirkus nach dem Gelände gerichtet hat, nicht umgekehrt.

Auch die Dientener Berge in Salzburg, ebenfalls Teil der Grauwackenzone, haben ihre Skischaukel. Daneben bleibt zwischen Zell am See und Bischofshofen aber noch viel Platz für Skispaß abseits präparierter Pisten. Und dass sich die Dientener Berge (auch Salzburger Schieferalpen oder schlicht Grasberge genannt) ideal zum Skitourengehen eignen, hat sich herumgesprochen. Dementsprechend kann es auf manchen "Modebergen" der Region ganz schön eng werden – zumindest an schönen Wochenenden. Am Klingspitz (1.988 m) zum Beispiel, südlich von Dienten.

Oben wird’s ruhig

Aber selbst dort ist es immer noch recht einfach, die Karawanen hinter sich zu lassen: Man benützt nur den unteren Teil des Klingspitz-Anstieges und biegt bei der Hochkaserkapelle auf seinen unscheinbaren Nachbarn ab: den Bründlingkopf (1.746 m). Er bietet einfaches Skitourengelände für den Hochwinter, das kaum jemand überfordern wird. Und das tolle Panorama am Nordwestrücken – Hohe Tauern rechts, Hochkönig und Steinernes Meer links – lässt sich oft alleine genießen. Schließlich schwingen wir am Bründlingkopf gar nicht selten durch unberührten Pulver nach unten, während sich gegenüber am Klingspitz die Massen durch zerfurchte Hänge plagen.

Ausgangspunkt ist die Straßengabelung am Güterweg Dacheben bei Dienten. Wir folgen kurz dem Wegweiser "Hochkaseralm", gehen auf einer Straße leicht fallend zu einer Brücke und danach bergauf bis zum Gehöft Dacheben. Nun über einen breiten, oben recht flachen Wiesenrücken aufwärts zu einer Straßenkehre (rund 1.280 m; Wegweiser).

Wald- und Wiesen

Dort geht es in den Wald und am Sommerweg (teilweise eng und steil; Straßenquerung) auf eine Alm. Hier zur ersten Hütte und über den steilen Hang zur zweiten. Noch kurz nach Südwesten höher, ehe man auf einem Ziehweg leicht fallend nach Westen queren kann. Nun von Norden in den Sattel zwischen Klingspitz und Bründlingkopf (1.687 m; Hochkaserkapelle). Dort links und über den Nordwestrücken zum Bründlingkopf-Gipfel.

Bei der Abfahrt zuerst den Nordwestrücken wenige Meter hinunter, dann den Gipfelhang direkt nach Norden (kurz steil, nur bei günstigen Verhältnissen, ansonsten zurück zum Sattel mit der Kapelle). Nach Nordosten über Wiesen und Schläge zurück auf die Alm. Dort nehmen wir nicht den engen Sommerweg, sondern erreichen eine Forststraße, indem wir uns bei der unteren Hütte links halten. Auf dieser Straße bis zur Kehre auf rund 1.280 Meter hinunter. Die weitere Abfahrt erfolgt entlang der Aufstiegsroute. (Uwe Grinzinger, 16.12.2016)