Eisenstadt – Nach der Aufregung um die Einführung von Selbstbehalten für Eltern, deren Kinder eine Eingliederungshilfe in der Schule beanspruchen, rudert das Land Burgenland am Donnerstag zurück. Die neue Richtlinie werde komplett zurückgenommen, meinte Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) in einer Aussendung. "Nach reiflicher Überlegung" sehe er ein, dass "die Richtlinienänderung nicht zielführend war".

Die Erfahrung der vergangenen Monate hätte gezeigt, dass von der Änderung nur acht Familien im Burgenland betroffen seien. Aus Gründen der Gleichberechtigung ziehe man nun die Änderung zurück. Weiterhin bleibt allerdings bestehen, dass Eltern, die für ihr behindertes Kind Pflegegeld erhalten, einen Teil des Geldes für die Betreuung abführen müssen.

Besonders Familien mit behinderten Kindern betroffen

Seit Beginn des laufenden Schuljahres hatte man mit der neuen Richtlinie vorgesehen, dass Eltern, deren Kinder eine Eingliederungshilfe in der Schule beanspruchen, einen Teil des Haushaltsnettoeinkommens dafür zahlen müssen. Dies traf besonders Familien mit behinderten Kindern.

In einer Reaktion meinte ÖVP-Klubobmann Christian Sagartz, Opposition und Interessenvertreter hätten mit ihrem Protest einen "sozialen Kälteeinbruch" im Burgenland verhindert. (APA, 22.12.2016)