Neuinterpretation des biblischen Motivs "Mutter mit Kind" durch Fotokünstler Vincent Peters. Heimkommend, ankommend, in sich ruhend: Monica Bellucci.


Aufschlagseite aus Vincent Peters' "Personal", fotografiert von Lukas Friesenbichler

Ankommen. In sich ruhen. Mit sich und der Welt im Reinen, in der Mitte sein. Eins mit der Natur. Das alles und noch viel mehr macht die Intimität und die Intensität der Frauengestalten im fotografischen Werk von Vincent Peters aus.

Seit über 20 Jahren huldigt der aus Bremen stammende Künstler der Weiblichkeit. Im Gegensatz zu den sonst in der Scheinwelt von Glamour, Fashion und Lifestyle üblichen anämischen und seelenlosen Wesen sind seine Frauen aber selbstständig, selbstbewusst, stark. Dennoch sensibel und einfühlsam. Minimalistisch – ohne viel Staffage, ohne große Inszenierung, ohne Theaterzauber – vermag er dramatische Aufnahmen zu erschaffen, die oft wie Stills eines imaginären Film noir wirken.

An George Hurrells Diven erinnern seine fragilen Szenarien. Reduziert auf das Wesentliche erstrahlen seine Frauen. Die Gesichter seiner Fotos erzählen Geschichten: des Schmerzes, der Liebe, der Leidenschaft. Ganz selbstverständlich wirkt bei Peters auch Nacktheit. Wie unbeobachtet bewegen sich ätherische Wesen auf seinen oft rätselhaften Sujets. Zurückhaltend, ästhetisch, sinnlich. Auf beiden Seiten des künstlerischen Prozesses, bei dem weder Allüren noch Voyeurismus Platz haben, herrscht Wertschätzung.

Peters arbeitet seit Jahren für die Crème de la Crème der Modeszene. Seine Tableaux vivants erscheinen in Vogue, GQ et alii. In der Tradition eines Newton, eines Frank Horvat, Sieff oder Lindbergh spiegelt Peters' OEuvre perfekt die Dualität von Zeigen und Verbergen, im Vexierspiegel der Illusion. Als Hommage an Hedonismus und Leben. Halleluja! (Gregor Auenhammer, Album, 23.12.2016)