Salvador Dalí, "Diners mit Gala". € 49,- / 322 Seiten. Taschen 2016

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Puritaner, Puristen, Political Correctness propagierende und präferierende Personen aus der Periode des Postfaktischen seien gewarnt. Ebenfalls Vegetarier, Veganer, professionelle und selbsternannte Sittenwächter. Fleischlichen Lüsten frönte zeitlebens Salvodor Dalí. Gemeinsam mit Gala, seiner angetrauten Muse, veranstaltete er orgiastische Galadiners, die nicht allein durch opulent kredenzte lukullisch-hedonistische Eigenkreationen die Sinne erfreuten.

Aussagekräftig Namen des pikanten Augenschmauses: "Sodomitische Zwischengerichte", "Monarchenfleisch" oder "Desoxyribonuklein-Atavismen". Der Maître servierte glacierte Brüste – nicht nur von der Pute, Saucen-Sottisen und Bouillon-Bonmots. Humor meets Sex, Kannibalismus meets Haute Cuisine und Haute Couture. "Hot stuff". Ständig unanständig.

1973 publizierte der Großmeister des Surrealismus erstmals seine berüchtigten Diners mit Gala in Buchform. Mit Skizzen, Tableaux und Wortspielen; und 136 Rezepten, gesegnet von Pariser Starköchen. Nicht alles ist genießbar, dennoch große Kunst. Eine sinnliche Ode an Leben, Liebe. Halleluja! (Gregor Auenhammer, Album, 24.12.2016)