Stauing home for christmas...

Foto: APA/dpa/Stefan Puchner

Der Weihnachtsstress macht keine besseren Menschen aus uns, im Gegenteil. Was sich in den Tagen vor dem Heiligen Abend in den Geschäften abgespielt hat, wo griesgrämige, gehetzte bis verzweifelte Menschen um die letzten Geschenke anstanden, war eine Zumutung für alle Beteiligten. Und dieser Weihnachtsstress macht auch keine besseren Autofahrer aus uns. Wer kurz vor Weihnachten mit dem Auto aufbrach, um die lieben Familien in den Bundesländern auf- und heimzusuchen, begab sich in akute Lebensgefahr. Aggressive und rücksichtslose Autofahrer drängten, hupten, schimpften, fuhren auf und hetzten. Von Weihnachtsfrieden keine Spur: Es herrschte Krieg auf den Straßen. Erst in den Tagen danach kehrte wieder Ruhe ein: Befriedete oder schlicht erschöpfte Menschen fanden endlich ihre Gelassenheit wieder und begaben sich nahezu besinnlich auf die Heimreise von fernen Christbäumen.

Bis das Blut fließt

Weihnachten macht übrigens auch keine besseren Köche aus uns, ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Meine groß angekündigte Kochsession beendete ich gleich zu Beginn wieder, als ich mir mit einem viel zu scharfen Messer beim Vierteln der Zitrone in den Finger schnitt, blutete (ich kann kein Blut sehen) und von der Familie notärztlich versorgt werden musste. Den Rest des Kochvorgangs dirigierte ich mit blassem Gesicht, dickem Fingerverband und brüchiger Stimme von der Küchenbank aus.

Silvester kann nur besser werden, da bin ich in Langenlois in einem Weinkeller verabredet, das sollte besinnlich werden, aber schauen wir einmal. (Michael Völker, 30.12.2016)