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Ach, was waren das für Zeiten! Ach, was waren das für Briefe! Als man noch so etwas wie Briefe schrieb, mit der Hand, langsam, stundenlang, nächtelang. Briefe der Sehnsucht, der Einsamkeit, der Begierde, des Abschieds. Petra Müller und Rainer Wieland haben für Schreiben Sie mir, oder ich sterbe solche Episteln ausgewählt, von Frauen wie von Männern. Sich dabei auf hoch- bis höchstprominente Namen und Absender konzentriert.

So findet man hier Virginia Woolf, Kurt Tucholsky, Edith Piaf, Baudelaire, Sartre, Brecht und Beethovens Brief an die Unsterbliche Geliebte, Kleists Wortekstase an Henriette Vogel oder Alain Delons ergreifenden Abschiedsbrief an die tote Romy Schneider. Aber auch eher Unbekanntes, Briefe von Churchill, von Manon Balletti an Casanova.

Die namhafte Sprecherriege, von Anna Thalbach über Martina Gedeck bis Dietmar Wunder, vermag nicht durchgehend zu überzeugen, besonders hervorzuheben sind Götz Otto und David Nathan. (Alexander Kluy, 2.1.2017)