Berlin – Die Konjunktur im Euroraum hat zum Jahreswechsel so kräftig angezogen wie seit rund fünfeinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft stieg im Dezember um 0,5 auf 54,4 Punkte, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Markit-Instituts unter etwa 5.000 Betrieben hervorgeht. Das Barometer signalisiert ab Werten über 50 Wachstum.

Die Daten deuteten darauf hin, dass die Wirtschaft im Schlussquartal 2016 um 0,4 Prozent gewachsen ist und damit etwas stärker als zuletzt, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Es bleibt jedoch höchst unsicher, ob es der Eurozone gelingen wird, mit diesen guten Vorgaben im neuen Jahr dann richtig durchzustarten." Viel hänge von der politischen Entwicklung im Jahresverlauf 2017 ab.

Als Risikofaktoren sehen viele Ökonomen die anstehenden Verhandlungen Großbritanniens über einen EU-Austritt und einen eingeschränkten Freihandel unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Zudem gibt es Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.

Der Einkaufsmanagerindex für Deutschland, der Dienstleister und Industrie zusammenfasst, stieg um 0,2 auf 55,2 Punkte. Das Barometer allein für die Service-Branche verlor 0,8 Zähler und sank auf 54,3 Punkte. Dennoch seien die Dienstleister gut in Form, betonte Markit. (APA, Reuters, 4.1.2017)