EUROPA: O Pythia! Der erste Schritt in den jungfräulichen Schnee des Neujahr-Neulandes ist gesetzt. Was wird 2017 uns bringen?

PYTHIA: Die Weichenstellung für viele schicksalsschwere Entscheidungen steht bevor.

EUROPA: Ich weiß.

PYTHIA: Neue Gesichter an neuen Schalthebeln der Macht. Neue Fragen, neue Ängste und neue Hoffnungen.

EUROPA: Eben. Darum frage ich ja.

PYTHIA: Große Persönlichkeiten sind gegangen, die jungen Nachkommenden vielleicht noch nicht entdeckt. Aber sie sind wohl schon da.

EUROPA: Könntest du das etwas genauer ...?

PYTHIA: Gern. Es werden auch dieses Jahr Menschen gehen und neue kommen. Es werden schöne und schreckliche Dinge geschehen.

EUROPA: Verstehe, aber –

PYTHIA: Sterne werden verglühen, andere werden entstehen. Die Sonne wird am Morgen aufgehen im Osten und abends untergehen im Westen. Viele Wolken werden an manchen Tagen am Himmel sein, an anderen gar keine. Dann und wann wird es regnen. Flüsse werden über die Ufer treten oder auch nicht. Berge werden stürzen oder auch nicht. Hunde werden Hündinnen begatten, Hühner werden Eier legen, Schweine geschlachtet werden. Nachrichten werden verbreitet werden, Zeitungen erscheinen. Der Mond wird zunehmen, dann wieder abnehmen, dann wieder zunehmen, dann wieder abnehmen, dann wieder –

EUROPA (steht auf, verneigt sich und verlässt langsam die Bühne.

(Vorhang)

(Material: aus rab: "Angerollt")

(Antonio Fian, 6.1.2017)