In allen halbwegs informierten Kommentaren über die von Russland und der Türkei ausgehandelte Waffenruhe in Syrien wurde das Wasserproblem in Damaskus erwähnt. Es war immer klar, dass das Assad-Regime nicht hinnehmen wird – und realistischerweise auch nicht kann -, dass die Rebellen über das Wohl und Wehe der Wasserversorgung der syrischen Hauptstadt entscheiden; deren Millionen Einwohner seit fast zwei Wochen unter Wassermangel oder sogar einem totalen Stopp der Zufuhr beziehungsweise verschmutztem Wasser leiden.

Die Frage war, ob die Auseinandersetzung um das Wasser für Damaskus lokal gehalten werden kann oder auch wieder die anderen Kampfschauplätze entzündet. Bisher haben die Rebellen nie explizit mit der allgemeinen Aufkündigung der Feuerpause gedroht, sondern nur die Vorbereitungen für die Gespräche in Astana gestoppt. Nun jedoch wird der Ton rauer. Dem türkisch-russischen Deal droht das gleiche Schicksal, das zuvor von Moskau und Washington gesponserte Feuerpausen genommen haben.

Daran ist nicht zuletzt das sich verschlechternde Verhältnis zwischen der Türkei und dem Iran schuld: Ankara macht Teheran lautstark dafür verantwortlich, dass schiitische Milizen, unter anderem die libanesische Hisbollah, weiterhin fürs Regime kämpfen. Aber auch die Russen signalisieren Assad, dass aus ihrer Sicht bald Schluss ist; spätestens wenn Damaskus wieder Wasser hat. (Gudrun Harrer, 6.1.2017)