Wien – Eine 81-Jährige ist in der Nacht auf Mittwoch bei einem Brand in einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus am Lerchenfelder Gürtel in Wien-Ottakring ums Leben gekommen. Aufmerksame Bewohner des Hauses verständigten Feuerwehr, Polizei und Rettung. Für die Mieterin, die in ihrer Wohnung eingeschlossen war, kam jede Hilfe zu spät.

Gleich mehrere Hausbewohner hatten den Brand und die starke Rauchentwicklung bemerkt und gegen 2 Uhr die Einsatzkräfte gerufen. Aus einer Wohnung im zweiten Stock machte sich eine 86-jährige Frau durch lautes Rufen bemerkbar. Sie war von Feuer und Rauch eingeschlossen und konnte sich nicht allein befreien. Beamte der Wiener Polizei drangen noch vor Eintreffen der Feuerwehr ohne Atemschutz durch den dichten Rauch zu ihr durch und brachten sie ins Freie. Ein Polizist erlitt bei der Lebensrettung eine Rauchgasvergiftung und Verletzungen an den Händen.

Sechs Menschen in Krankenhaus behandelt

In einer Nachbarwohnung machte die Feuerwehr den Brandherd ausfindig. Ein Atemschutztrupp fand dort die Mieterin bereits leblos vor, sie starb trotz Reanimationsversuchen der Sanitäter. Die Hausbewohner standen teilweise schon im Stiegenhaus und wurden von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht. Neun Personen wurden verletzt, sechs davon wurden im Krankenhaus behandelt, berichtete die Wiener Rettung. Darunter befanden sich vier Kinder, die aufgrund leichter Rauchgasinhalationen stationär aufgenommen wurden.

Die Löscharbeiten gestalteten sich laut Berufsfeuerwehr Wien langwierig – der Einsatz dauerte über drei Stunden – wobei mehrere nacheinander eingesetzte Atemschutztrupps das Feuer bekämpften und mit Ausräumarbeiten beschäftigt waren. Parallel dazu wurde kontrolliert, ob noch Personen im Stiegenhaus oder in Wohnungen eingeschlossen waren. Der Lerchenfelder Gürtel wurde für die Dauer des Einsatzes komplett für den Verkehr gesperrt.

Die Brandursache ist derzeit noch unklar, laut Polizei gebe es keine Hinweise auf Fremdverschulden. Die weiteren Ermittlungen hat die Brandgruppe des Landeskriminalamts Wien übernommen. (APA, 11.1.2017)