Rechnet nicht damit, dass er aus- oder umziehen muss: Wohnbaustadtrat Ludwig.

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Wien – Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) rechnet nicht damit, dass er aus- oder umziehen muss: Er gehe davon aus, dass er auch nach der von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) angekündigten Regierungsumbildung noch Teil des Teams sein werde, betonte er am Mittwoch. Er habe im Wohnbauressort noch viel vor. Signale, dass er gehen müsse, hab er noch keine vernommen, versicherte Ludwig.

Der Stadtrat verwies im Gespräch mit Journalisten auf jüngste Abstimmungsergebnisse: "Nachdem ich bei den letzten Landesparteitagen und bei der Wahl in den Stadtsenat (2015, Anm.) das beste Ergebnis gehabt habe, würde es mich wundern, wenn es da eine Änderung geben würde. Außerdem bin ich stellvertretender Parteivorsitzender der SPÖ Wien und Vorsitzender der stärksten Bezirksparteifraktion in Wien (Floridsdorf, Anm.).

Von daher nehme ich an, dass ich mit größtem Selbstbewusstsein in die Gespräche eintreten kann." Dass bei der Vorstandstagung der Wiener Roten auch die Situation in der Gemeindebauverwaltung Wiener Wohnen zur Sprache kommen soll, bestätigte der Stadtrat. Große Kritikpunkte seien ihm aber keine bekannt – also keine, "die über Probleme hinausgehen, die in einer Hausverwaltung, die 220.000 Wohnungen betreut, manchmal vorkommen". Es gebe nichts, das nicht besser werden könne, befand er.

Wobei es nicht die Aufgabe des Unternehmens sei, etwa das Erstarken der FPÖ im Gemeindebau zu verhindern: "Politische Parteien kümmern sich um Wahlergebnisse, eine Verwaltung kümmert sich um die Verwaltung der Häuser."

Reden mit der FPÖ

Apropos FPÖ: Dass er mit dieser immer wieder redet, bestreitet er nicht. Das liege aber daran, dass er Beschlüsse mit breiter Mehrheit herbeiführen wolle: "Das heißt nicht, dass man für irgendwelche Koalitionsgespräche zu haben ist. Das wird mir immer unterstellt." Ludwig hält es nicht für ausgeschlossen, dass mögliche Personalentscheidungen – die laut Bürgermeister Häupl auf dem Programm stehen – wohl schon vor dem Vorstands-Treffen der Wiener SPÖ publik werden.

Möglich sei etwa, dass bereits am kommenden Wochenende Gespräche geführt werden. Schon vorher wird sich eine weitere Proponentin zu Wort melden. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely beabsichtigt, am Freitag angesichts ihres zehnjähriges Amtsjubiläums Bilanz über ihre Tätigkeit zu ziehen – und gleichzeitig auch einen Ausblick zu bieten. (APA, 11.1.2017)