"Die Geburt Christi", Hans Memlings Werkstatt um 1435–1494, gemalt in Öl auf Holz.

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Wien – Orientiert man sich an den 2016 in Österreich erzielten Topauktionszuschlägen (s. Tabelle), dürfte die Branche hierzulande eine durchweg positive Bilanz ziehen, zumindest im oberen Preissegment und bei Schätzwerten ab 200.000 Euro aufwärts.

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Mit sechs Platzierungen dominieren Werke Alter Meister dieses Ranking, gefolgt von der Sektion Klassische Moderne. Repräsentativ dafür entfiel der Höchstwert auf die Altartafel Die Geburt Christi aus der Werkstatt Hans Memlings (1,2 Millionen Euro).

Rekordjahr für "im Kinsky"

Spitzenreiter der Klassischen Moderne war James Ensor, gefolgt von Marc Chagall und Richard Gerstl. Von Letzterem stammt das Bild eines Obstgartens, das für 667.800 Euro nach Deutschland abwanderte und den höchsten bei "im Kinsky" 2016 verzeichneten Zuschlag markiert. Die Umsätze der vier Auktionen summierten sich dort inklusive der Nachverkäufe auf 28 Millionen Euro und lagen damit über dem bisherigen Rekordergebnis von 2015 (26 Mio.).

Wie hoch der zeitgleich im Dorotheum erwirtschaftete Umsatz ausfiel, ist unbekannt, da seit Jahren keine Details zum Geschäftsgang veröffentlicht werden. Addiert man die in den vier großen Auktionswochen erzielten Ergebnisse (exklusive Nachverkauf), ergibt dies für 2016 einen Umsatz von 69,13 Millionen Euro. Noch 2015 ist der Vergleichswert bei 72,29 Millionen Euro gelegen.

Alte Meister wachsen

Den höchsten Rückgang verbuchte die Sparte Zeitgenössische Kunst in den großen Versteigerungen im Mai und November: von 27,83 Millionen Euro im Jahr 2015 schrumpfte der Umsatz auf 20,69 Millionen. Nennenswerte Zuwächse verbuchte man indes bei Alten Meistern und der Klassischen Moderne, wo das Dorotheum mit 21,26 bzw. 10,37 Millionen Euro jeweils den höchsten Spartenumsatz in der Geschichte des Hauses notierte (kron, 23.1.2017)