Vizekanzler Mitterlehner (ÖVP) beharrt auf einer Rückkehr der Vorratsdatenspeicherung.

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Angesichts der Festnahme eines Terrorverdächtigen plädiert Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) für ein umfangreiches Sicherheitspaket – mit den bekannten ÖVP-Forderungen zu Asyl, Integration undSicherheit/Überwachung. Dieses Paket sollte in das für Ende des Monats angekündigte "Update" des VP-SP-Regierungsprogrammes aufgenommen werden, forderte er in der "Presse" (Sonntag-Ausgabe).

"Das wäre gerade jetzt ein wichtiges Signal an die Bevölkerung. Wir brauchen eine wehrhafte Demokratie, die ihren Bürgern auf allen Ebenen Sicherheit gibt und keine Gegengesellschaften duldet", meinte Mitterlehner in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

Erneuter Vorstoß zu Vorratsdaten

Die zentralen inhaltlichen Forderungen für das "Sicherheitspaket" sind bereits bekannt – und teilweise auf Ablehnung beim Koalitionspartner gestoßen. So etwa der Wunsch der ÖVP, die Asylobergrenze zu halbieren. Auch mit Blick auf den aktuellen Anlass bekräftigte Mitterlehner, dass die Terrorbekämpfung verstärkt und "Gefährder" besser (etwa mit Fußfessel) überwacht werden müssten. Die Videoüberwachung müsse ausgebaut werden und die Ermittlungsbehörden mehr Instrumente bekommen, auch mittels Nachfolgeregelung für die Vorratsdatenspeicherung.

In einem neuen Integrationsgesetz will die ÖVP u.a. "Symbole der Gegengesellschaft" (wie z.B. Vollverschleierung oder Koranverteilung durch Salafisten) verbieten. "Fördern und Fordern" ist da, so Mitterlehner, die Devise, "es geht nicht nur mit Anreizen, wir brauchen auch Verpflichtungen und Sanktionen". Aufgrund der "technischen Probleme bei Abschiebungen und bei der Integration" müsse man früher ansetzen und in erster Linie den Zustrom bremsen, meint der ÖVP-Chef. Zudem gelte es, auf EU-Ebene verstärkt Druck für einen stärkeren Schutz der Außengrenzen zu machen. (APA, 22.01.2017)