Die Regierung des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat keine Zeit verloren, und ihre Amtszeit mit einigen kontroversen Beschlüssen begonnen. So setzte man erste Schritte zur Aufhebung der von Barack Obama durchgeführten Gesundheitsreform, schränkte die öffentliche Kommunikation von Wissenschaftlern der Umweltschutzbehörde ein und schloss internationale NGOs, die sich für das Recht auf Abtreibung stark machen oder Abtreibungen anbieten, von staatlicher Förderung aus. Zuletzt bekräftigte man erneut auch die Absicht, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu errichten.

Von vielen Anhängern wird Trump für seinen Kurs weiterhin gefeiert. Der Versuch, ihre Dankbarkeit mit einer "Twitter-Rally" Ausdruck zu verleihen, ging allerdings nach hinten los.

Gegner kapern #ThankYouTrump

Am Dienstagabend (US-Zeit) brachte man den Hashtag "#ThankYouTrump" in Umlauf. Nutzer sollten diesen verwenden, um dem neuen Staatsoberhaupt für sein Wirken zu danken. Dies blieb nicht lange unbemerkt. Schon bald darauf wurde die Kampagne von Trump-Gegnern gekapert, die dem Präsidenten ihre ganz eigenen Dankesbotschaften ausrichteten. Aktuell scheinen sie eine deutliche Mehrheit bei der Nutzung des Hashtags zu stellen, der bis vor wenigen Stunden in den USA noch in den Twitter-Trends war.

Ironischen Dank gab es etwa dafür, dass Trump nun vier Jahre lang so mancherlei Steilvorlage für Comedians und Parodisten liefern dürfte. Einige Sympathien genießt seit einiger Zeit schon Alec Baldwin, der für Saturday Night Live den umstrittenen Geschäftsmann gibt. Das hatte ihm auch schon einen Twitter-Kleinkrieg mit Trump beschert, der sich verächtlich über seine schauspielerische Leistung äußerte.

Zahlreiche Frauen kritisieren den präsidialen Erlass zu Abtreibungen. Das dieser ausschließlich von Männern unterzeichnet wurde, hatte der neuen Regierung schon zuvor einige Häme beschert.

Auch Verfehlungen aus dem Wahlkampf holten den Präsidenten ein. Immer noch ausständig ist die Offenlegung seiner Steuererklärung. Seit Jahrzehnten haben US-Präsidentschaftskandidaten diese noch vor der Wahl vollzogen. Trump beharrt allerdings bis jetzt darauf, den Abschluss der aktuellen Bilanzprüfung abzuwarten, obwohl laut den Finanzbehörden dazu keine Verpflichtung besteht. Auch ältere Steuererklärungen wurden nicht publiziert.

Ein anderer Nutzer nahm hingegen die Wähler von Trump ins Visiert. "Ihr habt einen Milliardär gewählt, der andere Milliardäre dazu ernennt, ein System zu reparieren, das sie zu Milliardären gemacht hat? Ihr seid schon eine besondere Art von dumm", heißt es in der sehr konfrontativen Botschaft.

Eine Reihe von Reaktionen der Trump-Gegner hat auch die Huffington Post gesammelt. Seine Fans hingegen, wenn auch quantitativ im Hintertreffen, halten hingegen an ihren Hoffnungen fest. Sie erwarten etwa weiterhin, dass Trump den Einfluss der Wall Street in Washington einschränkt.

Auch die Ankündigung des Mauerbaus gefiel trotz nach wie vor fehlender Details zu Größe und Kosten. "Ein Mann seines Wortes", lobte ihn dafür etwa ein Nutzer. (red, 25.01.2017)