Laut zweier Mitarbeiter der EPA soll die Umweltschutzbehörde ihre Informationsseiten zum Klimawandel löschen.

Foto: Screenshot

Mehrfach hat Donald Trump während seines Wahlkampfs den Klimawandel als "Hoax" bezeichnet, nun scheint die neue US-Regierung dies auch inhaltlich durchsetzen zu wollen. Nachdem auf der neuen Website des Weißen Hauses neben einer Reihe von Einträgen auch sämtliche Informationen zum Klimawandel verschwunden sind, soll nun offenbar bald auch die Umweltschutzbehörde (EPA) nachziehen.

Zwei EPA-Mitarbeiter erklären gegenüber Reuters, dass die Regierung die Kommunikationsabteilung der Behörde angewiesen hat, die dem Klimawandel gewidmete Sektion der Website zu entfernen. Dort werden nicht nur das Phänomen und aktuelle Erkenntnisse präsentiert, sondern auch viele Daten geliefert und wissenschaftliche Forschungen zum Thema verlinkt. Schon am Mittwoch könne dieser Bereich offline gehen.

Mitarbeiter versuchen, Daten zu retten

"Jahre von Arbeit zum Klimawandel könnten verschwinden", äußert sich einer der Angestellten besorgt. Andere Mitarbeiter seien mittlerweile damit beschäftigt, möglichst viele Informationen zu sichern oder die Regierung davon zu überzeugen, zumindest einen Teil zu erhalten. Schon im Dezember wurde berichtet, dass Forscher Maßnahmen ergreifen, um Daten vor der kommenden Regierung zu retten.

Vertreter der Trump-Administration gaben zu den Schilderungen bislang keine Stellungnahme ab. Als künftiger Chef der Umweltschutzbehörde wurde außerdem der aus Oklahoma stammende Anwalt Scott Pruitt nominiert, der bislang ein feindliches Verhältnis zur EPA pflegte und 14 Klagen gegen sie geführt hat.

Auf Kriegsfuß mit Klimaschützern

Auf der Website des Weißen Hauses wird der Klimawandel nur noch in einem Kontext erwähnt, und zwar als wirtschaftliches Hindernis für Industrie und Energieerzeugung. Die Regierung hat bereits eine Lockerung der Emissionsvorgaben für Autohersteller in Aussicht gestellt und Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des Baus zweier umstrittener Öl-Pipelines getroffen. (gpi, 25.01.2017)