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Schon vor vielen Jahren hat Carsten Rohde die Umweltzone als Unsinnzone angesehen.

Foto: AP/Jörg Sarbach

Das Operieren mit Feindbildern stellt offenbar ein beliebtes Werkzeug in der Interaktion zwischen Politikern, Interessenvertretern und dem gemeinen Volk dar. Jetzt ist der Begriff Diesel im Brennpunkt der seltsamsten Diskussionen. Dabei hatten wir das schon öfter. Im Moment, in dem die Diskussionen hochschwappen, ist das Problem aber oft eh schon gelöst. Doch mit dem Werkzeug der Konfrontation wird noch immer geklappert.

Schattenboxen

Das war schon bei Einführung des Partikelfilters beim Dieselmotor so. Die Erregung über die zweifellos sehr gesundheitsschädlichen Diesel-Partikel war am höchsten, als der Filter bereits beschlossene Sache war und das Ende der wilden Vergiftung absehbar war. Die Diskussion in der Öffentlichkeit war also das reinste Schattenboxen.

Das wiederholt sich jetzt wieder. Erregung über hohen Stickoxidausstoß der Dieselmotoren, vor allem dann, wenn Hersteller oder auch Autobesitzer in krimineller Weise die gesetzlichen Vorgaben verbiegen.

Umweltzonen

Gestern noch erwünscht wegen des geringeren CO2-Ausstoßes, werden heute schon eigene Verkehrszeichen entworfen, die das Einfahren von Dieselfahrzeugen in Umweltzonen generell verbieten sollen.

Dabei ist alles wirklich einfach: Erstens gibt es längst genug Möglichkeiten, echte Stinker am Einfahren in umweltsensible Zonen und sogar Regionen zu hindern (was auch gemacht wird). Zweitens: Der Dieselmotor verliert ohnehin von selbst zusehends an Attraktivität. Mit Verschärfung der Abgaslimits werden durch die notwendige aufwendige Abgasreinigung die Dieselautos bald so teuer werden, dass ein Hybrid-Benziner, Plug-in-Hybrid oder gar ein Elektroauto billiger ist. Hinhauen überflüssig. Warten genügt. (Rudold Skarics, 4.2.2017)