Washington – Mit dem "Dodd-Frank-Act" zogen die USA Lehren aus der Finanzkrise 2007/2008. Mit dem Bundesgesetz sollte der Finanzmarkt stabilisiert werden, damit sich teure Bankenpleiten für den Steuerzahler und große Schäden für die Wirtschaft nicht wiederholten. So hatte der Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers 2008 die gesamte Finanzwelt an den Rand des Abgrunds gebracht.

Konkret wurde im "Dodd-Frank-Act" etwa das Spekulieren von Banken auf eigene Rechnung, also ohne Kundenauftrag, beschränkt ("Volcker-Rule"). Teil des Gesetzes sind auch die jährlichen Bankenstresstests, mit denen die US-Notenbank Fed Geldhäuser auf Herz und Nieren prüft – ähnlich wie es die Europäische Zentralbank in der Eurozone tut.

Der 2010 von Barack Obama unterzeichnete "Dodd-Frank-Act" sieht zudem vor, einen Rat zur Überwachung der Stabilität des US-Finanzmarktes zu etablieren sowie systemrelevante Banken in Schieflage unter Zwangsverwaltung zu stellen und im Notfall abzuwickeln. Abseits der Geschäftsbanken wurden auch Hedgefonds, Beteiligungsfirmen und Versicherungen schärfer überwacht.

Der "Dodd-Frank-Act" ist nach dem damaligen Vorsitzenden des Senatsausschusses für Banken – Christopher Dodd – und dem Ex- Vorsitzenden des Ausschusses für Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses – Barney Frank – benannt. Die Finanzbranche und die Republikaner leisteten von Beginn an großen Widerstand gegen das Gesetz, was die Unterzeichnung durch Obama verzögerte. Die Aussicht auf eine Lockerung der Bankenregulierung unter US-Präsident Trump hat die Aktien von Geldhäusern bereits stark steigen lassen. (APA, 3.2.2017)