Wegen der bevorstehenden Präsidentenwahlen in Frankreich will Facebook dort stärker gegen die Verbreitung von Falschmeldungen vorgehen. Man werde dazu mit mehreren führenden französischen Nachrichtenorganisationen zusammenarbeiten, darunter die Agentur AFP, BFM TV, das Magazin "L'Express" und die Zeitung "Le Monde", teilte das weltgrößte soziale Netzwerk am Montag mit.

Teil der Initiative Cross Check

Ziel sei es sicherzustellen, dass auf der Plattform keine sogenannten Fake News veröffentlicht werden. Der US-Internetriese Google ist nach eigenen Angaben ebenfalls Teil der Initiative "Cross Check".

Kritiker werfen Facebook vor, während des Wahlkampfes in den USA nicht ausreichend gegen Falschmeldungen vorgegangen zu sein. Der Republikaner Donald Trump hatte die Wahl im November überraschend gewonnen. Die Franzosen wählen im April und Mai ihr neues Staatsoberhaupt.

Schärferes Vorgehen in Deutschland

Auch in Deutschland, wo im September der Bundestag gewählt wird, hat Facebook jüngst ein schärferes Vorgehen gegen Falschmeldungen angekündigt. Hier soll etwa das Recherchezentrum Correctiv von Nutzern gemeldete Inhalte prüfen und notfalls als zweifelhaft kennzeichnen.

Die IT-Branche warnt unterdessen die deutsche Regierung vor Strafen gegen soziale Plattformen wie Facebook für die Verbreitung von Falschnachrichten. Die Forderung, dass die sozialen Dienste selbst die Inhalte ihrer Nutzer kontrollieren sollten, wäre ein tiefer Eingriff in das Grundrecht der Meinungsfreiheit, erklärte der Branchenverband Bitkom. (APA/Reuters, 6.2.2017)