Bei der NSA herrscht wegen des Datenlecks Krisenstimmung

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Im Fall jenes Ex-NSA-Mitarbeiters, der eine massive Anzahl an internen Geheimnissen gestohlen haben soll, wird diese Woche eine Anklageschrift erwartet. Bei einer Hausdurchsuchung hatten Ermittler vergangenes Jahr 50 Terabytes interner Daten sowie "tausende Seiten" an geheimen Dokumenten entdeckt. Kurz vor den Ermittlungen waren hochgeheime NSA-Hackermethoden ins Netz gelangt. Die Verbindung zwischen dem Verdächtigen und jener Gruppe, die Tools der NSA online publizierte, ist noch unklar.

Daten aus hochgeheimer Einheit

Für Schock sorgt bei US-Geheimdiensten nun das "wahre Ausmaß" des Datenlecks. Wie Insider gegenüber der Washington Post angeben, soll der Verdächtige bis zu 75 Prozent der geheimsten Angriffsmethoden entwendet haben. Dabei handelt es sich um Pläne für Cyberattacken, die von der "Tailored Access Operations"-Einheit (TAO) der NSA entworfen wurden. Die Snowden-Dokumente zeigten, dass es sich dabei um eine Gruppe an Elitehackern handelt, die für die schwierigsten Cyberoperationen ausgebildet sind.

Datenlecks

Unklar ist, wie der Verdächtige an diese Daten gelangen konnte. Die TAO-Einheit unterliegt gesonderten Sicherheitsbedingungen, ihr Arbeitsbereich ist etwa erst nach Absolvierung eines Iris-Scans erreichbar. Der Verdächtige wird von Kollegen und Freunden als Messie beschrieben, der die Dokumente entwendet haben soll, um sich zu Hause besser auf seinen Job vorbereiten zu können. Ermittler vermuten, dass er dabei jedoch selbst von ausländischen Geheimdiensten gehackt worden ist. (fsc, 7.2.2017)