Kopenhagen – Schon Mitte des vorigen Jahrhunderts beobachteten Piloten erstmals sogenannte Sprites – Blitze, die bei heftigen Gewittern kilometerweit nach oben aus der Wolkendecke emporschießen. Erst 1989 gelangen Aufnahmen der auf Deutsch "Kobolde" genannten Blitze, doch nach wie vor sind Bilder des Phänomens rar.

Nun veröffentlichte die Europäische Weltraumorganisation (Esa) Aufnahmen des Astronauten Andreas Mogensen aus dem Jahr 2015, die blaue Sprites von der Internationalen Raumstation (ISS) aus zeigen.

Foto: ESA/Nasa

Morgensen konnte erstmals auch ein Video aufnehmen, auf dem etliche Kobolde deutlich zu sehen sind.

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Elfen und Kobolde

Neben solchen Blue Jets gibt es noch weitere Erscheinungsformen: rötlich leuchtende Red Sprites und ringförmige "Elves". Das Phänomen ist noch längst nicht vollständig erforscht. Offenbar bringen bestimmte Blitze auch Elektronen oberhalb der Wolken in Bewegung, die dann mit Molekülen in den oberen Schichten der Atmosphäre kollidieren und das kurze Aufleuchten verursachen.

"Es passiert nicht jeden Tag, dass man so ein Wetterphänomen auf Film einfangen kann, deshalb bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis – vor allem, weil Forscher diese faszinierenden Gewitter bald genauer untersuchen können", sagte Morgensen. (APA, red, 9.2.2017)