Graz – Die Gegner des Murkraftwerks, eine Allianz aus Umweltschutzgruppen, haben am Donnerstag ihren Widerstand gegen den geplanten Bau in Graz-Puntigam fortgesetzt, wie die Polizei bestätigte. Mindestens eine Person hatte sich im Rodungsbereich an einem Seil über der Mur festgehalten, das von Ufer zu Ufer gespannt war.

Laut der Initiative Murcamp versuchten seit Mittwochabend rund 40 Aktivisten im Bereich des Puchstegs und des Skaterparks die ihrer Ansicht nach stattfindende "Umweltzerstörung" durch Baumrodungen zu verhindern. Dabei stieß man sich an der Vorgangsweise der Angehörigen des Sicherheitsunternehmens, die ihrerseits die Proteste im Bauareal und am Murufer zu verhindern versuchten. Man überlege, Anzeige zu erstatten, hieß es in einer Stellungnahme von Murcamp.

Am Mittwoch hatten Paddler immer wieder versucht, die Arbeiten vom Wasser aus zu behindern. Am Donnerstag zogen dann Einsatzkräfte auf, um einige Demonstranten von Bäumen zu holen, deren Fällung sie verhindern wollten. Das umstrittene Murkraftwerk wird von der Energie Steiermark mit Beteiligung der Energie Graz gebaut. Weitere Investoren sollen nach Ankündigung von Politik und Energie Steiermark in den kommenden Wochen in das Projekt einsteigen. Bis 2019 soll die Staustufe fertig sein und eine Leistung von rund 17 MW bringen. Umfassende Umweltmaßnahmen müssen getroffen werden, die im Umweltverträglichkeitsbescheid festgeschrieben sind – u. a. eine Neubepflanzung. Die Rodungsarbeiten begannen am Montag, dem Tag nach der Gemeinderatswahl. (APA, 9.2.2017)