Arthur Wechselberger ist schon seit 1990 Präsident der Tiroler Kammer.

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Wien – Der derzeitige Präsident Artur Wechselberger wagt sich als erster aus der Deckung und bekundet Interesse, die Österreichische Ärztekammer auch in den nächsten fünf Jahren zu führen. Im Gespräch mit der APA zeigte sich Wechselberger einer neuerlichen Kandidatur nicht abgeneigt, wenn die Voraussetzungen stimmen.

Grundvoraussetzung ist, dass er bei der Tiroler Ärztekammerwahl am 25. Februar als Landespräsident wiedergewählt wird, weil der Präsident der Bundeskammer im Juni aus dem Kreis der neun Landeschefs gewählt wird. Die Tiroler Kammer führt Wechselberger schon seit 1990. Seine Kandidatur für die Funktion des Präsidenten der Bundes-Ärztekammer, die er seit 2012 ausübt, hänge aber auch von seinen Kollegen im "Österreichischen Ärzteverband" ab, für dessen Liste er antritt.

Hoffen auf hohe Wahlbeteiligung

Grundsätzlich erhofft sich Wechselberger von der Ärztekammer-Wahl eine hohe Wahlbeteiligung und eine Zustimmung zur bisherigen Tätigkeit. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, dass vor allem die jungen Kollegen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und die Selbstverwaltung leben.

Die Frage, ob die jüngsten Auseinandersetzungen mit der Politik über den Ausbau der Primärversorgung, die Ärztearbeitszeit oder die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) Einfluss auf den Wahlkampf hätten, beantwortete der Präsident mit einem "Jein". Ein gewisser Einfluss werde schon vorhanden sein, immerhin müsse sich jeder Kandidat auch positionieren, meinte Wechselberger. Allerdings geht er davon aus, dass bei den Wahlen in den einzelnen Ländern doch die Landesprobleme im Vordergrund stehen.

Nicht gelten lassen will Wechselberger den von Seiten der Politik erhobenen Vorwurf, dass in den Verhandlungen über die anstehenden Probleme wegen des Wahlkampfes in der Ärztekammer keine Ergebnisse erzielt werden könnten. Das sind für den Ärztekammer-Präsidenten Unterstellungen, das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Er trenne hier ganz streng die Wahlwerbung von den anderen Fragen.

Wechselberger wird nicht alleine bleiben

Wechselberger wird aber nicht der einzige Kandidat mit Ambitionen auf den Sessel des ÖÄK-Präsidenten bleiben. Im Gegensatz zu früheren Wahlen hat sonst zwar im Vorfeld noch niemand öffentlich aufgezeigt. Nachgesagt wird ein Interesse daran aber auch dem derzeitigen Wiener Präsidenten Thomas Szekeres und Johannes Steinhart, derzeitiger Vizepräsident der Wiener und der Bundes-Kammer sowie Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Abzuwarten bleibt hier allerdings, wer von den beiden den Sprung an die Spitze der Wiener Kammer schafft. Ein weiterer Kandidat könnte der niederösterreichische Präsident Christoph Reisner sein, der Wechselberger 2012 in einer Kampfabstimmung unterlegen war.

43.00 Ärzte wahlberechtigt

Wahlberechtigt sind österreichweit rund 43.000 Ärzte, die als ordentliche Kammermitglieder in der Ärzteliste eingetragen sind und regelmäßig ihren Beruf ausüben. Österreichweit kandidieren die ÖVP-nahe Vereinigung Österreichischer Ärzte, der bürgerliche Österreichische Ärzteverband (Wechselberger), die Sozialdemokratischen Ärzte und eine Grüne Liste. Darüber hinaus treten in den einzelnen Ländern zahlreiche unterschiedliche Gruppierungen an. Nach den Tirolern am 25. Februar wählen die Salzburger, Wiener, Burgenländer und Kärntner Ende März sowie die Vorarlberger, Niederösterreicher, Oberösterreicher und Steirer Anfang April. Gewählt wird dabei in den Kurien der Niedergelassenen und der Angestellten Ärzte.

In der Konstituierenden Vollversammlung am 23. Juni wird dann aus dem Kreise der Landes-Präsidenten der Präsident der Bundes-Ärztekammer gewählt. Stimmberechtigt sind dabei neben den Landes-Präsidenten auch die Kurienobleute der Landeskammern, wobei die Stimmen gemäß der Mitgliederstärke einer Kammer gewichtet werden. (APA, 10.2.2017)