Hugo Portisch feiert seinen 90. Geburtstag.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Der ORF würdigt Hugo Portischs 90. Geburtstag nicht nur mit einem Programmschwerpunkt, in dessen Mittelpunkt eine dreiteilige Dokumentation über den "Doyen des österreichischen Qualitätsjournalismus" steht. Er veranstaltete am Dienstagabend auch eine prominent besuchte Feier, bei der Portisch jede Menge Dankesworte entgegennahm.

"Ich persönlich habe Ihnen viel zu danken", sagte der Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Richtung Portischs. "Ihnen als Europäer, als Historiker, als Journalist, und ich finde, als hervorragender Pädagoge." Denn Portisch könnte Menschen etwas beibringen "ohne, dass sie belehrt werden. Das ist eine hohe Kunst."

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz würdigte Portisch als "einen Großen der ORF-Geschichte". Nicht zuletzt habe er "das Bewusstsein für die Rolle des ORF als elektronisches Gedächtnis dieses Landes geschaffen" und "auch heute noch oft unerreichte Standards für Kommentar, Analyse, Objektivität und Unabhängigkeit gesetzt".

"Viel zu viel"

Portisch selbst fand die dreiteilige Doku-Reihe über ihn, die am Dienstagabend präsentiert wurden, "viel zu viel": "Ich will überhaupt nicht gern gefeiert werden, aber ich bedanke mich sehr, dass Sie es tun", sagte er zu den Gästen. Die Überreichung der Geschenke des ORF quittierte er denn auch mit einem "Nicht das auch noch!" Über die zwei Karikaturen von Gerhard Haderer, der ebenfalls dabei war, sowie einen Olivenbaum für den toskanischen Zweitwohnsitz zeigte er sich dennoch hoch erfreut. "Happy Birthday" gab's zum Abschluss auch noch.

Was er sich sonst zum Geburtstag wünscht? "Frieden", sagte Portisch schlicht. "Ich weiß, was Krieg heißt." Die EU als "Friedenspakt" sei daher "ungeheuer bedeutungsvoll". Außerdem "gibt es noch ein paar Flecken in der Welt, die ich gerne sehen möchte".

Doku "Aufregend war es immer"

Zwei seiner langjährigen Wegbegleiter wurden für "Aufregend war es immer" – auch der Titel Portischs im Vorjahr veröffentlichter und nun aktualisierter Autobiografie – von Karo Wolm und Wolfgang Winkler engagiert: Der Journalist Heinz Nußbaumer und der Historiker Oliver Rathkolb sprachen mit ihm über die wichtigsten Stationen seines Lebens und seiner Karriere. Teil eins (Freitag, 17. Februar, 20.15 Uhr) widmet sich seinen publizistischen Anfängen und seinem familiären Hintergrund. Teil zwei (Samstag, 18.2., 20.15 Uhr) blickt zurück auf Portischs Einsätze als ORF-Chefkommentator in aller Welt. Teil drei (Sonntag, 19.2., 20.15. Uhr) schließlich porträtiert Portisch als "Dokumentarist der Zeitgeschichte".

Gast bei Stöckl, Neuauflage von "Österreich II"

Darüber hinaus ist Portisch diesen Donnerstag zu Gast bei "Stöckl", ORF 3 zeigt ab Freitag ausgewählte Folgen der Neuauflage von "Österreich II" und weitere Dokumentationen. Die neue "Menschen & Mächte"-Ausgabe von Gerhard Jelinek über das Geburtstagskind wird am Freitag um 11.50 Uhr in ORF 2 wiederholt. Ö1 widmet sich Portisch in einem "Salzburger Nachtstudio (bereits am Mittwoch), die ORF-TVthek stellt – soweit die Lizenzrechte dafür vorhanden – einen sogenannten "Themencontainer" zur Verfügung. (APA, 15.2.2017)