Alexander Van der Bellen begrüßt seine Entourage, darunter ist neben Michael Völker auch ein Bodyguard, dem man seinen Beruf ansieht.

Foto: APA

Der Flieger zurück aus Straßburg nach Wien hatte Verspätung. Nicht weil der Bundespräsident vor der Tür stand und noch eine rauchte. Das tat er schon. Die Verspätung kam aber zustande, weil Alexander Van der Bellen im Europaparlament aufgehalten worden war und sich die Termine in die Länge zogen.

Die Fahrt zum Flughafen erfolgte im Eiltempo – mit großer Polizeieskorte und viel Blaulicht. Van der Bellen zeigte sich davon unbeeindruckt. Es sei ja nicht das erste Mal, dass er in so einem Konvoi mitfahre, er habe seinen Vorgänger Heinz Fischer schon begleitet und kenne das Tatütata. Aber diesmal saß eben Van der Bellen als Staatsoberhaupt in der Limousine mit dem rot-weiß-roten Fähnchen.

Vor dem Europäischen Parlament

Es ist schon erstaunlich, wie cool und gelassen dieser Bundespräsident ist, wie schnell Van der Bellen in seine neue Rolle hineingewachsen ist, ohne etwas von seiner Authentizität einzubüßen. Nicht abgehoben, würdevoll auch am Aschenbecher vor dem Flughafengebäude, souverän bei seiner großen Rede vor den Abgeordneten im Europäischen Parlament – und gar nicht nervös.

Nach dem Abflug von Wien nach Brüssel machte sich Van der Bellen mit der hinter sich sitzenden Entourage vertraut, ging durch die Reihen, schüttelte die Hände. Der Herr in der fünften Reihe, ein kräftiger junger Mann mit Kurzhaarfrisur, stellte sich ihm als Begleitschutz von der Sondereinheit Cobra vor. Van der Bellen schaut ihn an und sagt: "Irgendwie sieht man das."

Er ist direkt, dieser Präsident, freundlich, aber nicht ohne Distanz, und immer noch VdB.(Michael Völker, 21.2.2107)