Während draußen die Pelzgegner protestierten, schritten die Models bei Fendi über einen hölzernen Laufsteg aus verschachtelten Fendi-Fs. Designer Karl Lagerfeld hatte der aktuellen Kollektion außerdem einen Touch "Wiener Secession" untergemischt (wen wundert's, der Designer hatte eine Zeitlang die Modeklasse an der Wiener Universität für angewandte Kunst unterrichtet).

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Auf dem Laufsteg karierte Jacken und Röcke mit um die Hüften geschnallten Gummigürteln (darauf war 1925, das Gründungsjahr des Unternehmens Fendi, in römischen Zahlen zu lesen), braune Kleider und Pelze, dazu tomatenrote Schuhe und spitze Stiefel.

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Wie sein Kollege Lagerfeld bekennt Pucci-Designer Massimo Giorgetti (der in Mailand auch noch seine eigene Mode bei MSGM zeigen wird), sich nicht weiter um Vergangenes zu scheren, sondern nach vorne zu schauen.

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Gar nicht so einfach bei einem Label wie Pucci, das vor allem mit Prints und Mustern aus den 1960ern in Verbindung gebracht wird. Giorgetti kam denn auch nicht umhin, Prints aus dem Archiv zu modernisieren und mit monochromen Kleidern in Violett, Eisblau oder Zitronengelb zu mischen.

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Bei Prada ging es in der Via Fogazzaro diesmal ziemlich persönlich und nahezu intim zu. Als Einladung gab's handgeschriebene Briefe, das Setting erfuhr durch aufgestellte Betten und Stehlampen eine gemütliche Umgestaltung (durchgeführt von Rem Koolhaas' Unternehmen OMA). An den Wänden Poster und Pin-ups der Sechziger, Illustrationen des Amerikaners Robert McGinnis (bekannt für seine James-Bond-Buchcover und das legendäre "Frühstück bei Tiffany"-Filmplakat), die es auf einige Kleider schafften.

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Auf dem Laufsteg wurde das in der Männershow bereits angekündigte 1970er-Revival weitergeführt. Schon im Jänner hatte die Designerin erklärt, sie habe eine "einfachere, echtere" Kollektion zeigen wollen.

Bei den Frauen wurden wie bei den Männern Cordstoffe mit Strickstücken zu Schiebermützen kombiniert. Außerdem fedrige Kleider, Schlapfen und Hauben, Lindsey Wixson gab in einem roten Strickkleid auf nackter Haut die Prada-Sexbombe, der Applaus nach der Show fiel so kräftig wie schon lang nicht mehr aus.

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Nicht allzu viel Neues bei Gucci: Kreativchef Alessandro Michele hält weiterhin an seinem Erfolgskonzept fest. Seit zwei Jahren setzt der Designer, der wenig davon hält, jede Saison neue Geschichten und Inspirationen aufzutischen, geschlechterübergreifend auf nerdige Exzentrik.

Die (Mailänder) Modewelt jedenfalls scheint noch nicht genug zu haben von Micheles Welt – und dem Designer geht die Luft bislang auch nicht aus.

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Rekordverdächtige 120 Looks für Männer wie Frauen schickte Michele diesmal über den Laufsteg. Stilelemente aus den 1940ern, 1970ern und 1980ern ergänzte er um Stirnbänder mit Gucci-Schriftzug, Nasenpiercings, japanische Papierschirme und historische Blumenmuster.

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Vor kurzem erst modelte die 19-Jährige für die Yeezy-5-Präsentation von Kanye West, jetzt tauchte Halima Aden, das kopftuchtragende Model aus Minnesota, auf der Show von Max Mara auf. Und sonst? Vier monochrome rote Looks eröffneten die Show, es folgten Camelfarben und Schwarz.

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Max Mara

Auffällig: fast knöchellange Mäntel und jede Menge Rollkragenpullover. In einem schwarzen, semitransparenten Modell schloss die Amerikanerin Gigi Hadid die Show.

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Moschino

Kendall Jenner und Gigi Hadid als wandelnde Pappkartons?

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Das kann nur Jeremy Scott einfallen. Bei Moschino wickelte der Designer nicht nur die bekannten Instagram-Stars ein, der Amerikaner huldigte auch dem Upcycling: Schwarze Müllsäcke, Plastikflaschen und Milchpackungen wurden in Cocktailkleider, Pappe in Trenchcoats mit dazupassenden Handtaschen verwandelt. (Anne Feldkamp, 24.2.2017)

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