Wien – Der ORF könnte auf den geplanten Zubau für einen multimedialen Newsroom und Programmabteilungen auf dem Küniglberg verzichten, nur die aktuelle Radioinformation ins ORF-Zentrum holen und die übrigen Mitarbeiter von Ö1, FM4 und Ö3 im Funkhaus und in Heiligenstadt lassen: Dieses Szenario wird als eines von zwei möglichen kolportiert, die gerade im ORF ausgearbeitet werden. Allein: Der offizielle ORF winkt auf STANDARD-Anfrage ab.

Das zweite Szenario nach STANDARD-Infos und in der Anfrage an den ORF: ein deutlich reduzierter Zubau auf dem Küniglberg und ein Verkauf des Funkhauses in Tranchen, wie er auch dem Stiftungsrat vorgelegt wurde. "Nur das Szenario wird verfolgt", erklärte der ORF-Sprecher am Dienstag. Spekuliert wurde zuletzt im ORF über einen kleineren Zubau innerhalb der bestehenden Widmung.

Der geplante, ursprünglich mit 60 Millionen Euro bezifferte Zubau in der Elisabethallee und Hundertschaften mehr Mitarbeiter im ORF-Zentrum stößt – auch in Sorge um Parkplätze – wie berichtet auf massive Ablehnung von Anrainer-Initiativen und Bezirkspolitik (die sich einst für den Verbleib des ORF auf dem Küniglberg einsetzte).

Die Anrainerproteste und der Bezirk könnten das Widmungs- und Bauverfahren um Jahre verzögern; daher konnte der ORF auch den 2016 mit der Rhomberg-Gruppe vereinbarten Verkauf des Funkhauses im Vorjahr nicht finalisieren – er kann nicht mit Bestimmtheit sagen, wann er das Gebäude räumen kann. Ohne die budgetierten Erlöse aus dem Verkauf landete der ORF-Abschluss rund 30 Millionen unter Null. (fid, 28.2.2017)