Linz – Nach einem Betrug mit gefälschten Bildern des Malers Hans Staudacher verzögert sich der Prozess, denn es muss erst geprüft werden, ob der Hauptangeklagte verhandlungsfähig ist. Das teilte das Landesgericht Linz am Mittwoch mit. Der 67-Jährige soll 25 Gemälde und Aquarelle um 108.000 Euro verkauft und es bei zwei weiteren versucht haben. Die Herkunft der Werke ist nach wie vor unbekannt.

Den Fall ins Rollen hatte vor zwei Jahren die interimistische Linzer Lentos-Leiterin Elisabeth Nowak-Thaller gebracht. Ein Geschäftsmann, dem der Verdächtige "Staudacher-Originale" angeboten hatte, wandte sich an die Expertin für Werke des 93-Jährigen, der als einer der wichtigsten Vertreter der abstrakten Malerei in Österreich gilt. Sie hatte Zweifel an deren Echtheit.

Staudacher selbst bestätigte laut Gericht, dass die Bilder nicht von ihm gemalt wurden. Von wem sie stammen, ist aber nach wie vor unklar. Der 67-Jährige hat in seinen Einvernahmen drei Quellen angegeben, aus denen er sie bezogen haben will. Einer der angeblichen Verkäufer bestreitet, dem Angeklagten Bilder verschafft zu haben. Ein Zweiter will ihm fünf andere, echte Staudacher-Werke verkauft haben. Und der Dritte konnte von den Ermittlern bisher nicht ausgeforscht werden. Mitangeklagt ist auch der Halbbruder des 67-Jährigen. Er hat zugegeben, Herkunftsnachweise gefälscht zu haben.

Die Anklage wegen schweren Betrugs ist rechtskräftig. Einen Prozesstermin gibt es aber noch nicht, denn der Hauptbeschuldigte sagt, er sei nicht verhandlungsfähig. Das muss nun von einem Sachverständigen überprüft werden. (APA, 1.3.2017)