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Aus dem Fotoarchiv von David Rubinger. 1956: Fedayin-Angriffe an den Grenzen häufen sich. Schutzwälle werden errichtet, und auch der Generalstabschef und spätere Außenminister Moshe Dayan greift zur Schaufel, um zu helfen.

Foto: rubinger/ap
Foto: Standard/Gunter Pusch

Wien/Jerusalem – Der 1924 in Wien geborene israelische Fotograf David Rubinger ist am Mittwoch im Alter von 92 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in Jerusalem gestorben, wie Vertreter der Familie am Donnerstag bekanntgaben. Rubinger war einer der anerkanntesten Fotojournalisten Israels.

In seinen Bildern, die 1994 im Jüdischen Museum Wien unter dem Titel "Zeuge einer Epoche" zu sehen waren, spiegelte sich der stürmische Werdegang des jungen Staates Israel wider. Im Jahr 1939 von den Nazis aus Österreich vertrieben, emigrierte Rubinger als 15-Jähriger nach Palästina, während er seine Mutter auf der Flucht zurücklassen musste.

Schon in seiner Zeit als Soldat der britischen Armee beschäftigte sich der junge Rubinger mit den Möglichkeiten der Fotografie. Nach seiner Rückkehr ins zivile Leben machte er dann sein Hobby zum Brotberuf: Seit 1951 fotografierte er für das Wochenblatt "Haolam haze", drei Jahre später erhielt er seinen ersten Auftrag für das Magazin "Time". Seither war Rubinger bei allen wichtigen Ereignissen des Nahen Ostens dabei.

Eine halbe Million Bilder

Der Jom-Kippur-Krieg von 1973 und die Friedensgespräche zwischen Anwar as-Sadat und Menachem Begin von 1977 gehören ebenso zu den fotojournalistischen Höhepunkten Rubingers wie seine Berichte über die Intifada und die Verhandlungen zwischen Israel und der PLO. Daneben interessierte er sich immer auch für den sozialen Alltag seiner Landsleute. Vor allem das Schicksal der aus der ganzen Welt in Israel ankommenden Emigranten stand im Mittelpunkt seiner Bilddokumentationen.

Sein Lebenswerk umfasst schätzungsweise eine halbe Million Bilder. Das Rubinger-Archiv gilt somit als Abbild der Geschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. "Sein vielfältiges und erfülltes Leben war geprägt von Menschlichkeit, Neugier und Leidenschaft sowie stets Liebe und Fürsorge für seine Familie und Freunde. Wir sind dankbar für alles, was David für uns getan und bedeutet hat, und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren", heißt es im Statement der Familie. (APA, 2.3.2017)