Muss "noch nachdenken" und "sich beraten", ob sie mit Peter Pilz als grünes Aufdeckerduo in den neuen U-Ausschuss zu den ungeliebten Abfangjägern will: Gabriela Moser.

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Wien – In diesen Tagen lobt Peter Pilz seine Parteikollegin Gabriela Moser gern über den grünen Klee. Ihre "investigativen Fähigkeiten" hebt der Abgeordnete dabei genauso hervor wie ihre "enorme Erfahrung" bei parlamentarischen Untersuchungen, und, für den eigenwilligen Grünen auch nicht selbstverständlich, die stets gedeihliche Zusammenarbeit miteinander im Team.

Hintergrund für Pilz’ Werben: Im anstehenden Aufklärungsgremium zur Causa Eurofighter stehen den Grünen zwei Sitze zu – und der Platz neben dem Chefaufdecker rund um die ungeliebten Abfangjäger ist noch frei. "Moser wäre meine Wunschkandidatin", sagt Pilz frei heraus, "sie wäre die allerbeste Wahl".

Doch die derart heftig Umworbene "muss noch nachdenken" und sich im Klub "beraten", wie sie sagt. Denn Moser, einst Vorsitzende im U-Ausschuss zu den Korruptionsaffären, ist Obfrau des Rechnungshofausschusses und aktuell selbst mit Aufdecken schwer beschäftigt – etwa in der Causa Integrationsfonds, im Zuge derer es zu fragwürdigen Immobilienverkäufen gekommen ist.

Hoher Arbeitsaufwand

Wegen des enormen Arbeitsaufwandes, den U-Ausschüsse mit sich bringen, zaudert die Oberösterreicherin daher noch, denn die langen Tage in den Aufklärungsgremien können sich bis in die Abendstunden hinziehen, dazwischen stehen intensives Aktenstudium und langwierige Fraktionsbesprechungen an. Moser meint daher: "Die Jungen bei uns" könnten in einem U-Ausschuss über die Kontrollarbeit von Parlamentariern noch "viel lernen" – und freilich auch "von Peter", mit dem sie sich "persönlich gut" vertrage.

Hinter den Kulissen hoffen dem Vernehmen nach allerdings nicht wenige Grüne, dass sich Moser doch noch durchringt, Pilz’ Drängen nachzugeben – "damit an ihnen dieser Kelch vorübergeht", wie es heißt.

Kommenden Dienstag bringen Grüne und Freiheitliche ihr Verlangen auf Einsetzung eines neuen Eurofighter-U-Ausschusses im Nationalrat ein. (Nina Weißensteiner, 7.3.2017)