Der Umgang mit Müll soll im nächsten Jahrzehnt in der Europäischen Union nicht nur einen großen Sprung zugunsten der Umwelt bringen, sondern auch zum einträglichen Geschäft werden. Das sehen zumindest vier am Dienstag im Europaparlament in erster Lesung beschlossene EU-Legislativvorschläge vor, die das Müllthema auf mehreren Ebenen behandeln. Grundsätzlich soll der Hausmüll EU-weit zu 70 Prozent recycliert werden, derzeit sind es 44 Prozent (2004: 31 Prozent)

Österreich gehört mit 56 Prozent zu Vorreitern von Mülltrennung. Die EU-Planungen sehen vor, dass die Deponien bis 2030 praktisch verschwinden, nur mehr zehn Prozent des Mülls endgelagert werden.

Die EU-Kommission schätzt, dass man mit perfekter Müllkreislaufwirtschaft pro Jahr hunderte Milliarden Euro ersparen könnte. Besonders viel ist zu holen, wenn nicht verkaufte Lebensmittel rechtzeitig anders verwendet werden, etwa zur Versorgung an Sozialhilfestellen, bevor sie verderben. 89 Millionen Tonnen Lebensmittel, 180 Kilo pro Person, verderben pro Jahr. Bis 2030 sollen diese Werte halbiert werden.

Abgesehen vom Mehrwert würde die Weiterverwendung von Material aus Müll die toxische Belastung deutlich verringern und zigtausend Arbeitsplätze schaffen. (Thomas Mayer aus Straßburg, 15.3.2017)