85 Prozent der von Accenture befragten Führungskräfte planen, in den kommenden zwölf Monaten stärker auf freie Mitarbeiter in ihrem Unternehmen zu setzen – diese können durch eine gestiegene Zahl an Online-Portalen eingesetzt werden, heißt es. Mehr über die Arbeit auf solchen Plattformen können Sie unter anderem hier lesen.

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Neue digitale Technologien versetzen den Menschen in die Lage, ihre eigenen Lebensumstände zu verbessern, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt zu gestalten und damit die Welt zum positiven zu verändern. Gleichzeitig wächst der Einfluss des Einzelnen auf die Entwicklung, das Design und die Funktionsweise von Technologie. Das ist ein zentrales Erkenntnis der Studie "Accenture Technology Vision 2017", die sich mit den disruptiven Technologietrends der kommenden drei Jahre befasst.

Die diesjährige Ausgabe steht dabei unter dem Motto "Technologie für Menschen". Die Studie will anhand von fünf Trends aufzeigen, wie Konsumenten vom technologischen Wandel profitieren werden und warum es sich für Unternehmen lohnt, diese Trends aufzugreifen.

Der Mensch im Mittelpunkt

Entscheidend sei, dass Unternehmen neue Technologien einsetzen, um menschliche Fähigkeiten zu ergänzen und zu erweitern. Zudem sind die Studienautoren der Überzeugung, dass wir uns am Anfang eines neuen Technologiezeitalters befinden, in dem nicht allein der Nutzen von Technologie für den Menschen im Vordergrund steht, sondern der Einzelne auch immer größeren Einfluss auf ihr Design und ihren Einsatz nimmt. So richten sich Technologien zukünftig noch viel stärker an den individuellen Bedürfnissen der Menschen aus und antizipieren diese. Die Folge: Die Nutzererfahrung wird hyper-personalisiert und Technologie lernt vom Menschen.

"Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels ist atemberaubend. Wir erleben derzeit den größten Umbruch seit dem Beginn des Informationszeitalters", sagt Bernhard Wurmb, Managing Director und Technology Lead bei Accenture Österreich. "Je stärker Technologie unsere Arbeit und unser Leben verändert, umso größer sind die gesellschaftlichen Herausforderungen, aber auch die neuen Möglichkeiten, die damit einhergehen." Letztlich liege die Gestaltungshoheit darüber, wie dieser Wandel unser Leben verändert, bei den Menschen selbst. "Wir sind zuversichtlich, dass Führungspersönlichkeiten in Wirtschaft und Gesellschaft ihrer Verantwortung gerecht werden und den positiven Einsatz dieser neuen Technologien sicherstellen", sagt Wurmb.

Mehr auf Kunden hören

Für die Technology Vision befragte Accenture mehr als 5.400 Führungskräfte und IT-Manager in 31 Ländern weltweit, darunter auch in Österreich. Neun von zehn Befragten (86 Prozent) sind demnach der Meinung, dass es nicht nur rapide Fortschritte bei einzelnen Technologien sind, die zu Innovationen führen, sondern erst das Zusammenspiel dieser Technologien echte Durchbrüche ermöglicht.

Einige Ergebnisse: 97 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Künstliche Intelligenz die Art und Weise, wie ihr Unternehmen neue Erkenntnisse über Kunden gewinnt und mit ihnen interagiert, revolutionieren wird. Die Studienautoren sehen KI als die Zukunft des User Interfaces, denn die Technologie ermögliche eine "intelligente Interaktion zwischen Mensch und Maschine". Zwar sind sich die Befragten einig, dass die Gestaltung von Technologie und welche Funktionen sie haben soll von Menschen für Menschen entschieden wird – allerdings erkennen vier von fünf Führungskräfte, dass Unternehmen sich zukünftig noch stärker an den Wünschen ihrer Kunden orientieren müssen, um besser zu verstehen, wie Technologie Verbrauchern größeren Nutzen bringen kann.

Neue Organisationsweise von Unternehmen

85 Prozent der Führungskräfte planen, in den kommenden zwölf Monaten stärker auf freie Mitarbeiter in ihrem Unternehmen zu setzen – diese können durch eine gestiegene Zahl an Online-Portalen eingesetzt werden, heißt es. Durch die Plattformanbieter seien Unternehmen zum Umdenken ihrer Geschäftsmodelle gezwungen, die Studienautoren schreiben von einer der "größten Veränderungen in der Organisationsweise von Unternehmen seit der industriellen Revolution".

In welche Richtung die Reise geht, scheinen viele der Befragten nicht zu wissen – knapp drei Viertel der Führungskräfte sind der Ansicht, dass ihr Unternehmen zukünftig komplett neue digitale Geschäftsfelder erschließen wird, die bisher noch nicht einmal definiert sind. Die Herausforderung bestehe darin, nicht mehr nur Produkte und Services zu entwickeln, sondern wesentlich weiter zu denken, bereits heute die Regeln und Standards für ganz neue Geschäftsfelder zu etablieren, deren Entstehen sich durch die Digitalisierung gerade erst abzeichne. (lhag, 16.3.2017)