Andreas Schleicher will Schulen in die Pflicht nehmen, dass diese vermitteln, wie man Falschnachrichten im Netz erkennt. Der Bildungsexperte kritisiert zudem soziale Netzwerke, die eine "Echokammer" darstellen würden.

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Andreas Schleicher, Bildungsforscher und OECD-Direktor des Direktorats für Bildung, fordert, dass auf Schulen gelehrt werden sollte, wie man Fake News erkennt. In Zeiten von Social Media und Millionen News-Quellen sei kritisches Denken und Medienanalyse besonders wichtig, so Schleicher. Zudem kritisiert der Deutsche, dass Seiten wie Facebook dafür sorgen würden, dass sogenannte "Echokammern" gebildet werden, wo man sich einzig mit ähnlichen Leuten mit ähnlicher Meinung umgibt. Hier sollten Schulen die Möglichkeit bieten, verschiedene Einstellungen und Meinungen zu debattieren, so der Bildungsexperte.

Man kann sich heute nicht mehr sicher sein

Früher konnte man eine Enzyklopädie aufschlagen, bei der man sicher sein konnte, dass die Informationen darin stimmen, so Schleicher. Heute sei dies nicht mehr der Fall, jeder der Social Media oder Online-Nachrichten bezieht, sollte kritisch evaluieren, ob die Informationen tatsächlich stimmen. "Die Unterscheidung von Wahrheit und Fake ist heutzutage eine entscheidende Fähigkeit", sagt Schleicher. Schulen sollten daher hier deutlich nachziehen, so der Bildungsexperte.

OECD fragt Analyse-Fähigkeiten ab

Die Forderungen von Schleicher haben einen Hintergrund. In Kürze will die OECD bei jungen Menschen ihre Einstellung zu verschiedenen internationalen Geschehnissen und Kulturen abfragen und dabei gleichzeitig ihre analytischen Fähigkeiten testen. 15-Jährige auf der ganzen Welt sollen dazu abgeprüft werden. Die Ergebnisse davon sind 2019 zu erwarten, insgesamt 70 Länder nehmen daran teil. (red, 18.03.2017)