Wenn man E-Autos eigene Stellplätze zugesteht hat das für die E-Auto-Lenker Vorteile, für die Allgemeinheit ist aber der Platz trotzdem verbaut.

Foto: be.ENERGISED / Pitztaler Gletscher / Bernhard Fueruter

Politische Lenkungsmaßnahmen können ganz schön Kopfzerbrechen machen, besonders im Bereich Verkehr und Umwelt. So hat der Staat, das Land oder die Gemeinde zwar die Möglichkeit, durch Bevorzugung bestimmter Fahrzeuggruppen deren Beliebtheit zu fördern, ohne dafür akut Geld in die Hand zu nehmen, im Windschatten dieser Maßnahmen können aber neue Probleme auftreten, die auch nicht unbedingt in eine bessere Zukunft führen. Darum ist es nicht zwangsweise sinnvoll, wenn sich die "neue" Lobby gegenüber der "alten" Lobby durchsetzt, ohne vorher ein Gesamtergebnis zu ermitteln.

Busspur für E-Autos

So wäre es zwar nett, wenn wir mit dem Elektroauto über die Busspur flitzen könnten, aber die Folge ist ernüchternd: Autobusstau. Ähnliches gilt auch für Bevorzugung von Elektroautos beim Parken. Wenn das konsequent betrieben wird, werden Benziner und Diesel gegen Elektroautos getauscht. Das Kernproblem bleibt: Autos, die aufgrund ihres massenhaften Auftretens unsere Lebensqualität einschränken.

Auch hohe Steuern auf konventionelle Neuwagen, die zum Schutze der Umwelt gefordert werden, können bewirken, dass der Fahrzeugbestand überaltert, was sich negativ auf die Luftqualität auswirkt. Der jüngste Beschluss, für Elektroautos eigene Kennzeichen mit grüner Schrift vorzusehen, ist eine gute Basis, um sie mit Privilegien ausstatten zu können, aber man muss dabei auch den Begleitauswirkungen in die Augen sehen. Zumindest sollte man Erfahrungen, die in anderen Städten und Regionen schon gemacht wurden, nicht ignorieren. (Rudolf Skarics, 31.3.2017)