Soundtrack für durstgeplagte Barfliegen: die englische Combo The Quireboys beim Full Metal Mountain.

Foto: metallized.it

Nassfeld/Kärnten – In den kommenden Tagen wird in den Karnischen Alpen weniger gejodelt denn heftig gerockt, wenn beim Full Metal Mountain vom 27. März bis 2. April die Verstärker voll aufgedreht werden. An verschiedenen Orten des Kärntner Skigebiets konzertieren insgesamt 21 Bands aus dem Heavy-Metal-, Hard- und Punkrockgenre. Darunter The Quireboys, eine englische Hardrockcombo mit hohem Glam- und Sleaze-Faktor, die einen perfekten Soundtrack für alle durstgeplagten Barfliegen zu spielen weiß.

Eigentlich sollte die Band nach einem auch verfilmten Joseph-Wambaugh-Krimi The Choirboys heißen, sicherheitshalber wurde der Name dann zweimal verfremdet. Zu Beginn der Karriere, Mitte der 1980er-Jahre, optierte das Quartett für The Queerboys, die Londoner entschieden sich letztlich aber für The Quireboys. Gleich geblieben ist der erdige, R 'n' B-getränkte Hardrocksound in der Tradition der Früh-1970er-Rolling-Stones, der Faces, von Aerosmith, Johnny Thunders, Rose Tattoo, den Black Crowes und den Guns n' Roses.

Vokalist Jonathan Gray aka Spike ist von Beginn an dabei, inzwischen hat das Quartett zehn Studioalben veröffentlicht, zuletzt 2016 Twisted Love, das jetzt – gemeinsam mit alten Hadern – live präsentiert wird.

Dänische Westernmusik

Ein weiteres Highlight reist aus Dänemark an und beweist, dass sich Heavy Metal auch gut mit amerikanischer Volksmusik verträgt. Jedenfalls scheint es in Kopenhagen viele Westernfans mit Hang zu hartem Gitarrenrock zu geben, schon in den frühen 1980ern, lange vor Volbeat, mischte eine Combo derben, punkigen Hardrock mit melancholischer Country-Seligkeit: Die Rede ist von D-A-D – bisweilen auch DAD geschrieben. Egal, beide Varianten stehen für Disneyland After Dark, den Namen ließ der Disney-Konzern aber per Gerichtsbeschluss verbieten.

Die Brüder Jesper (Gesang, Gitarre) und Jakob Binzer (Leadgitarre) sowie ihre beiden Kompagnons haben aber mehr drauf, als nur mit der groben Holzfälleraxt Schneisen zwischen den beiden, vermeintlich wenig kompatiblen Genres zu schlagen. Auf insgesamt elf Studioplatten hat das Quartett auch immer wieder feine Blues-Einsprengsel und Westcoast-Lässigkeit abgeliefert. (Gerhard Dorfi, 24.3.2017)