Brüssel/Rom – Der EU-Sondergipfel zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge hat am Samstag unter hohen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Journalisten, die den Kapitolhügel erreichen wollten, wo die 27 Staats- und Regierungschefs tagen, wurden strengen Kontrollen unterzogen.

Der Stadtkern um den Kapitolhügel wurde in eine "blaue Zone" umgewandelt, nach der Farbe der europäischen Fahne, in die weder Autos noch Fußgänger hineindurften. Einige Metro- und Busstationen wurden nicht angefahren. Das Kolosseum wurde schon am Freitagabend geschlossen, die archäologischen Stätten rund um den Palatin-Hügel waren ebenfalls dicht.

Anti-Terror-Kontrollen

3.000 Soldaten, Carabinieri und Polizisten sind bei Anti-Terror-Kontrollen in der ganzen Stadt im Einsatz. Unzählige Videoüberwachungsanlagen wurden in der Innenstadt aufgestellt. Auch Hubschrauber mit Bewaffnung sollen gegen Drohnen oder Flugzeuge mit feindlichen Absichten eingesetzt werden. Lkw wurden aus dem Stadtzentrum verbannt. Auch Mülltonnen wurden aus Sicherheitsgründen entfernt.

Sieben mutmaßliche Anhänger von Anarchistengruppen im Alter zwischen 22 und 38 Jahren mussten Rom verlassen. Die Polizei vermutet, dass sie sich an Krawallen im Rahmen der am Samstagnachmittag geplanten Demonstrationen gegen Europa beteiligen wollten.

Demos und Proteste geplant

Protestzüge und Demonstrationen für und gegen Europa sind am Samstag in Rom geplant. Die italienische Polizei rechnet mit zahlreichen Mitgliedern des "Schwarzen Blocks" aus ganz Europa, befürchtet werden Straßenkämpfe und schwere Vandalismusakte.

Griechenlands Ex-Finanzminister Gianis Varoufakis, der britische Regisseur Ken Loach und der Spanier Jean Carlos Monedero, Mitgründer der spanischen Protestpartei Podemos (Wir können), werden bei einer Demonstration für ein stärker sozial orientiertes Europa erwartet. Die Demonstration zieht mit dem Slogan "Unser Europa" durch die Straßen der römischen Innenstadt. (APA, 25.3.2017)