Wien – Die ÖVP-nahe Fraktion "Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte – Liste Johannes Steinhart" ist bei der Wiener Ärztekammerwahl am Samstag – wie schon 2012 – als klarer Sieger hervorgegangen. Das teilte die Kammer in einer Aussendung mit. Die Ärztevereinigung kam auf insgesamt 1.592 Stimmen bzw. 26 Mandate (2012: 1286/23).

Kammerpräsident Thomas Szekeres schaffte mit seinem "Team Thomas Szekeres" nicht wie von ihm erhofft den Sprung auf den ersten Platz. Er erhielt 1.069 Stimmen bzw. 17 Mandate. 2012 war er mit der Liste "Sozialdemokratische Ärztinnen und Ärzte" angetreten und auf 821 Stimmen bzw. 16 Mandate gekommen.

Wahlbeteiligung gestiegen

Die Wahlbeteiligung ist leicht gestiegen: Laut Ärztekammer betrug diese 51,13 Prozent, 2012 war sie bei 48,6 Prozent gelegen. Insgesamt waren dieses Mal exakt 12.445 Personen wahlberechtigt. Sie entschieden über die Verteilung von insgesamt 90 Mandaten. Zur Auswahl standen 17 Listen.

Hinter der Ärztevereinigung und dem Team Szekeres liegt die "Wahlgemeinschaft – Ärzte für Ärzte – Wiener Mittelbau" mit 987 Stimmen bzw. 15 Mandaten. Ihr Spitzenkandidat war KAV-Personalvertreter Wolfgang Weismüller. 2012 war die Wahlgemeinschaft auf 674 Stimmen bzw. 13 Mandate gekommen.

Insgesamt schafften zwölf der 17 Fraktionen den Einzug in die Vollversammlung. Mit dabei sind etwa auch die Liste Asklepios, die Grünen Ärzte oder die Liste "Turnusärzte für Turnusärzte".

Die Situation ist nun vergleichbar mit jener beim Urnengang 2012. Auch damals hieß der Wahlsieger Ärztevereinigung. Doch dem – inzwischen aus der SPÖ ausgetretenen – Herausforderer Thomas Szekeres gelang es, in der Vollversammlung eine Koalition zu schmieden und dort zum Präsidenten gekürt zu werden. Heuer wird das Gremium am 2. Mai über die Kammerspitze entscheiden.

Keine Absolute

Der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, Wahlsieger Johannes Steinhart von der Ärztevereinigung, hat sich am Sonntag über den "schönen Erfolg" beim gestrigen Urnengang erfreut gezeigt: "Das macht mich sehr glücklich." Er sei "sehr dankbar", sagte Steinhart. Dass in der Wiener Kurie nun die absolute Mehrheit erzielt worden sei, "heißt, dass wir den richtigen Weg beschritten haben".

In der Vollversammlung gibt es hingegen erneut keine Fraktion, die über eine "Absolute" verfügt. Nötig ist somit wieder das Schmieden von Koalitionen. Steinhart hofft, dieses Mal dabei erfolgreich zu sein. Ziel sei, bei der Vollversammlung am 2. Mai zum Präsidenten gewählt zu werden. Er werde versuchen, eine breite Basis zu erreichen.

Auch Amtsinhaber Thomas Szekeres wird nun Verhandlungen führen. Wichtig sei, dass es in der Wiener Kammer eine "breite und stabile Mehrheit" gebe. Über das Wahlergebnis sei er nicht allzusehr betrübt. "Ich habe dazugewonnen, das ist okay." (APA, red, 26.3.2017)