Plymouth (Illinois) – Bis am Dienstag hatte den OrganisatorInnen der Frauen-WM in Plymouth/Michigan ein Horrorszenario gedroht: ein Streik der gastgebenden US-Amerikanerinnen. Im letzten Moment wurde der Streit um höhere Entschädigungen für die Spielerinnen beigelegt, womit die amtierenden Weltmeisterinnen nun vor Heimpublikum auf den achten WM-Titel losgehen können.

In den USA hatten die Topspielerinnen bisher jeweils 6.000 Dollar (5.580 Euro) für die insgesamt sechsmonatigen Zusammenkünfte vor den Olympischen Winterspielen plus Zuschüsse vom Nationalen Olympischen Komitee erhalten. Seit Monaten kämpften die Amerikanerinnen um mehr Geld und mehr logistische Unterstützung. Die Spielerinnen und der nationale Verband USA Hockey einigten sich nun auf einen Kompromiss, der den Spielerinnen einen – wie sie finden – "gerechten Lohn und eine breitere Unterstützung" einbringen wird. Im besten Fall sei künftig eine sechsstellige Summe zu erreichen.

Breite Unterstützung

Die Protagonistinnen des Titelverteidigers und siebenfachen Frauen-Weltmeisters hatten in ihrem Kampf um "Gerechtigkeit und eine Annäherung an die finanziellen Usanzen in den Männer-Nationalteams" eine breite Unterstützung aus dem Sport und der Bevölkerung erhalten. Unter anderem richteten auch 15 SenatorInnen eine politische Note an USA Hockey. Und aus dem Umkreis des Männer-Nationalteams war zu erfahren, dass auch dieses – aus Solidarität mit den Kolleginnen – einen möglichen Verzicht auf die WM ins Auge gefasst hatte. Nicht zuletzt dieser Druck sorgte dafür, dass der Streik – auch jener der Männer – drei Tage vor dem Start zur Frauen-WM abgewendet wurde. (APA, 30.3.2017)