Hexenschuss spielen am Samstag im Wiener Rhiz.

Foto: Goni Riskin

In Deutschland würde eine Band dieses Namens wahrscheinlich altbackene Rockmusik mit feministischen Inhalten im Stile der berüchtigten Schneewittchen machen. Der schöne Bandname Hexenschuss wurde allerdings ausgerechnet von einer niederländischen Band gewählt. Das Duo Hexenschuss ist in Amsterdam beheimatet.

Hexen Schuss

Giluz an den Keyboards sowie Assi Weitz am Schlagzeug produzieren unter Zuhilfenahme eines Samplers, der fetzige Gitarrenriffs beisteuert, Instrumentalmusik mit umgekehrten Düsenantrieb. Das startet oft im Bannkreis der Repetition und einfachen Strukturen, die den Hörer anlocken, um ihm dann sozusagen ohne Anlauf ordentlich eine gegen den Frontallappen zu klatschen. Hier rappelt es, meist auch im oberen Geschwindigkeitsbereich angesiedelt, ordentlich im Karton. Zwischen traumatisierender Tanzmusik und experimentellem Quengelpop ist vieles möglich. Großer sittlicher Ernst aus dem Reich des gehobenen Lärms trifft auf fröhlich-destruktive Anarchie aus dem Kinderzimmer. Könnte toll werden. (schach, 6.4.2017)