2010 für 3,27 Millionen Euro im Dorotheum versteigert.


Foto: Dorotheum, Archiv

Filmreif, in diese Kategorie dürfte der Diebstahl der 100 Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Bode-Museum in Berlin in den frühen Morgenstunden des 27. März fallen. Die unbekannten Täter hatten sich über einen Mauervorsprung beim Fenster zum Umkleideraum des Sicherheitspersonals Zutritt verschafft. Eine Scheibtruhe, eine Aluminiumleiter und ein Seil blieben am Tatort zurück. Die Ermittlungen laufen, laut Berliner Polizei gingen 53 Hinweise ein.

Aufgrund des hohen Materialwerts (3,7 Mio. Euro) dürfte das Goldstück zügig eingeschmolzen und in Barren portioniert werden. Die "Maple Leaf" war 2007 zum Nennwert von einer Million kanadischer Dollar geprägt worden und gehörte einst Wolfgang Auer-Welsbach. Als der AvW-Finanzjongleur in die Pleite schlitterte (291 Mio. Euro), entschloss sich der Gläubigerausschuss zur Versteigerung im Dorotheum.

Für 3,27 Millionen Euro sicherte sich "Oro Direct" im Juni 2010 die Münze. Der spanische Edelmetallhändler ist nicht mehr aktiv. 2014 war es zu ersten Verhaftungen gekommen, 2016 wurden ihr Chef Miroslav Schoppof und 140 weitere Personen wegen Geldwäsche angeklagt. Die Münze wechselte noch 2010 den Besitzer, der neue Eigner überließ sie dem Museum zuerst für eine Ausstellung (Goldgiganten) und dann als Leihgabe. Laut Handelsblatt handelt es sich bei dem Eigentümer um den Düsseldorfer Immobilienentwickler Boris Fuchsmann. (kron, Album, 14.4.2017)