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Von der Leyen bei der Eröffnung des Cyberkommandos Anfang April

Foto: Reuters/Rattay

Die deutsche Armee muss nach Angaben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen jeden Tag 4.500 Cyberangriffe abwehren. "Viele dieser Angriffe sind automatisiert. Da versucht ein Computernetzwerk automatisch durch unsere Firewalls zu gelangen", sagte von der Leyen der Zeitung "Welt am Sonntag".

Gefährlicher seien "die maßgeschneiderten Angriffe, sogenannte APTs – Advanced Persistent Threats". Hinter einigen dieser komplexen und fortwährenden Attacken vermuten die deutschen Geheimdienste staatliche Akteure.

Bis zu 13.500 Soldaten und Mitarbeiter

Anfang April hatte von der Leyen das neue Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) der Bundeswehr in den Dienst gestellt. Ziel ist es, die Cyberkompetenzen der Streitkräfte zu bündeln und so sowohl die Truppe als auch Deutschland insgesamt besser gegen Cyberangriffe zu schützen. Der Bereich Cyber- und Informationsraum ist eine weitere Streitmacht der Bundeswehr – analog zu Heer, Luftwaffe oder Marine. Zunächst hat das Kommando nur wenige hundert Mitglieder. Bis Juli sollen ihm dann gut 13.500 Soldaten und zivile Mitarbeiter unterstellt sein.

Präventivschläge gegen Cyberangreifer schloss von der Leyen im Interview mit der "Welt am Sonntag" aus. "Da ist die Gesetzeslage eindeutig", sagte sie. Darüber hinaus sei der Angreifer schwierig auszumachen. "Es ist ja nicht wie in der konventionellen Kriegführung, dass an ihrer Grenze eine feindliche Armee aufzieht. Im Cyberraum kennen wir die Täter oftmals nicht eindeutig." (APA, 16.4.2017)