Zerstörung der Babri-Moschee im Jahr 1992 (Archiv).

Foto: APA / AFP / Douglas Curran

Neu-Delhi – Der Oberste Gerichtshof in Indien hat am Mittwoch den Weg frei gemacht für eine Anklage gegen hochrangige Mitglieder der Regierungspartei BJP. In dem Prozess soll die Rolle der Männer während eines Angriffs auf eine Moschee verhandelt werden, bei dem vor rund 25 Jahren mehr als 2.000 Menschen gestorben waren.

Der Gruppe um den Mitgründer der Partei, L. K. Advani, wird vorgeworfen, den Angriff auf die Moschee durch aufhetzende Ansprachen angezettelt zu haben. Die eigentliche Verhandlung soll vor einem Spezialgericht in der Stadt Lakhnau stattfinden und innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein. Das nun gesprochene Urteil befasst sich lediglich mit Art der Anklage, die nun entgegen vorheriger Rechtsprechung auf Verschwörung lautet, was das Strafmaß erhöhen könnte.

Angriff auf Babri-Moschee

Fanatische Hinduisten griffen die Babri-Moschee in der nordindischen Stadt Ayodhya am 6. Dezember 1992 an und zerstörten sie. In den darauf folgenden Auseinandersetzungen starben mehr als 2.000 Menschen.

Der ehemalige Standort der Moschee ist bereits seit Jahrzehnten Gegenstand religiöser Auseinandersetzungen in Indien. Hinduistische Gruppen sagen, dass vor der im 16. Jahrhundert erbauten Moschee dort ein Tempel des hinduistischen Gottes Ram gestanden habe, den sie erneut errichten wollten. Muslimische Gruppen fordern hingegen den Wiederaufbau der Moschee. (APA, 19.4.2017)