Das ist eine Röntgenaufnahme der 2,4 Milliarden Jahren kaum einen Millimeter kleinen Gasblase, in der die winzigen Pilzfossilien eingeschlossen sind

Stefan Bengtson

Stockholm – Es ist nicht unbedingt der Ort, an dem man nach frühsten Spuren des Leben suchen würde: Forscher um Stefan Bengtson (Naturhistorisches Museum in Stockholm) haben es trotzdem getan und wurden fündig: Sie fanden in der südafrikanischen Ongeluk-Formation in 800 Metern Tiefe versteinerte Gasblasen, die möglicherweise die bislang ältesten bekannten Fossilien mehrzelligen Lebens beinhalten.

Klar übertroffener Altersrekord

Das Alter der Pilzüberreste wird von den Wissenschaftern im Fachjournal "Nature Ecology & Evolution" auf 2,4 Milliarden Jahre geschätzt. Damit wären die Fossilien um 500 Millionen Jahre älter als die bisherigen Rekordhalter eines eukaryotischen Fossils (Grypania spiralis).

Doch das ist nicht die einzige Überraschung: Der abgelegene Fundort der Pilzreste, die kleiner sind als ein Haar breit ist, legen nahe, dass die ersten Pilze nicht an Land, sondern womöglich in vulkanischem Gestein unterhalb eines urzeitlichen Meeresbodens entstanden sind. (tasch, 26.4.2017)