Innsbruck – Während die Regierungsspitze am Dienstag äußerst zufrieden über "vier Jahre Schwarz-Grün in Tirol" Bilanz zog, kommt bei ÖVP-Wirtschaftsbundchef Franz Hörl keine Begeisterung auf. Die Bilanz sei "durchwachsen", sagte Hörl am Mittwoch im APA-Gespräch. Insgesamt sehe er eine "schwarze Seite mit kleinen grünen Klecksen".

Er stimme mit Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) überein, dass der "Vertrag" mit den Grünen auf fünf Jahre angelegt und dann der Wähler am Wort sei, der die Karten neu mische. Die Frage, ob er im Falle des Falles im ÖVP-Vorstand für eine "Vertragsverlängerung" mit der Öko-Partei votieren werde, wollte Hörl nicht beantworten.

Der Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Zillertaler Hotelier und ehemalige Nationalratsabgeordnete gilt nicht gerade als Freund von Schwarz-Grün. Für eine mögliche schwarz-blaue Koalition wollte der Wirtschaftsbundchef nicht offen eintreten. "Wechselnde Mehrheiten" seien aber notwendig – dies zeige die derzeit verfahrene Situation im Bund.

Als "Wermutstropfen" zählte Hörl unter anderem das landespolitische "Nein" für den umstrittenen "Brückenschlag" über das Ruhegebiet Kalkkögel südwestlich von Innsbruck auf. Insgesamt gehe es dem Land aber gut. "Ich bin froh, dass die Kasse stimmt", spielte der ÖVP-Politiker auf das Landesbudget an. (APA, 26.4.2017)