Ein neuer Chatbot hilft bei Entschädigungsforderungen im Fall einer Flugverspätung.

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Flugzeug verspätet, Anschluss verpasst, Urlaubsbeginn vermiest. Seit 2005 können Passagiere bei einer Flugverspätung von mehr als drei Stunden eine finanzielle Entschädigung fordern. Ein neuer, deutschsprachiger Anwalts-Chatbot automatisiert diesen Vorgang für Betroffene.

Auch für Österreicher

Veröffentlicht wurde der Bot vom Startup Ratis aus Passau. Der Bot stellt dem Nutzer mehrere Fragen zu den Details des Falls. Basierend darauf schätzt die Software die rechtliche Situation ein und erteilt entsprechende Ratschläge. Nutzer können daraus direkt ein Forderungsschreiben aufsetzen lassen, das der Chatbot an die jeweilige Fluglinie übermittelt. Diese hat dann zwei Wochen Zeit das Geld zu überweisen. Provision oder andere Gebühren fallen nicht an.

Obwohl es sich um ein deutsches Unternehmen handelt, können auch Österreicher die Dienste des Chatbots in Anspruch nehmen. Die rechtlichen Regelungen zu Flugverspätungen basieren auf EU-Recht. In Zukunft soll die Software auch in anderen rechtlichen Belangen beraten können. Der Chatbot funktioniert über den Facebook Messenger und kann über die Website des Unternehmens gestartet werden.

Gegen Strafzettel, für Asylanträge

Chatbots, die in Rechtsfällen automatisiert beraten können, gibt es bereits mehrere. DoNotPay, hilft beispielsweise bei Einsprüchen gegen Strafzettel bei Parkvergehen. Inzwischen wurde der Chatbot erweitert, um Flüchtlinge mit ihrem Asylantrag zu unterstützen. (red, 26.4.2017)