Brüssel – Die EU-Kommission hat sich gegen eine vom Europaparlament verlangte Wiedereinführung des Visumzwangs für Bürger aus USA und Kanada ausgesprochen. EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos erklärte Dienstagabend in Brüssel, angesichts der im vergangenen Jahr erzielten positiven Entwicklung wäre ein solcher Schritt kontraproduktiv.

Dies würde auch nicht dem Ziel dienen, das visumfreie Reisen für alle EU-Bürger zu erreichen. Die Kommission verfolge den diplomatischen Ansatz, der schon einige Resultate gebracht habe. So habe Kanada seine Visaerfordernisse für einige Kategorien bei bulgarischen und rumänischen Bürgern mit Anfang Mai aufgehoben. Eine volle Reziprozität sei für 1. Dezember des Jahres vorgesehen. Außerdem soll es vor Jahresende einen Bericht zur Lage geben, so Avramopoulos.

Das Europaparlament hatte vor genau zwei Monaten die Wiedereinführung des Visumzwangs für US-Bürger gefordert, weil Washington seinerseits seit Jahren nicht allen EU-Staaten Visumfreiheit gewährt. In einer Resolution forderte das Parlament die EU-Kommission am Donnerstag auf, binnen zwei Monaten entsprechende rechtliche Schritte zu ergreifen. (APA, 2.5.2017)