Brüssel/Washington – Der Besuch von US-Präsident Donald Trump in Brüssel hat am Donnerstag zu schärferen Sicherheitsmaßnahmen als bei jedem EU-Gipfel geführt. Dafür sind weniger Informationen an die Öffentlichkeit vorgesehen. Weder beim Treffen Trumps mit EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gibt es eine Pressekonferenz, noch beim nachmittägigen NATO-Gipfel.

Das EU-Viertel mit Kommissions- und Ratsgebäude waren weiträumig abgesperrt. Ein Großaufgebot an Polizisten und Militärs sowie Hubschrauber, die lautstark über die Gebäude kreisten, prägten das Bild bereits in den Morgenstunden. Dazu waren Straßenzüge gesperrt und U-Bahnen geschlossen. Trotz des Feiertags in Belgien – und einigen anderen EU-Staaten – gab es dichten Verkehr. Schließlich musste die Polizei den US-Diensten Namenslisten aller Bürger aushändigen, die entlang der Route von Trumps Autokolonne wohnen, hatte der Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde Woluwe Saint-Lambert, Olivier Maingain, im TV-Sender RTBF erklärt.

Trump soll um 10.00 Uhr mit Tusk und Juncker zusammenkommen. Am Nachmittag wird er ins NATO-Hauptquartier, das Richtung Flughafen am Rand von Brüssel liegt, eskortiert. Auch dort sind keinerlei Pressetermine geplant.

Fast untergegangen ist in dem Trubel um Trump, dass auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan aufgrund des NATO-Gipfels nach Brüssel kommt. Er nimmt nicht nur an der Sitzung des Transatlantischen Bündnisses teil, sondern trifft um 13.00 Uhr mit Tusk und Juncker zusammen. Die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei sind weiterhin gespannt. Zuletzt hatte es neuerlich Zwistigkeiten zwischen Deutschland und Ankara wegen der Weigerung, deutsche Parlamentarier nicht zu deutschen Soldaten auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der Türkei reisen zu lassen, gegeben. (APA, 25.5.2017)