Daimler arbeitet nicht nur an schadstoffarmen Diesel-Motoren, sondern hat mit dem Urban eTruck auch die Idee eines batteriebetriebenen Lastkraftwagen vorgestellt.

Foto: Daimler

Die Einteilung der Welt in Gut und Böse, in Freund und Feind ist eine einfache Methode, komplizierte Inhalte auf den Punkt zu bringen, am besten ist es, gleich ein konkretes Feindbild zu kreieren, um sich von vornherein der Komplexität einer Materie zu entziehen.

Diesel funktioniert sehr gut in dieser Hinsicht. Weil die meisten von uns noch ein klares oder besser ein unklares Bild vor sich haben: die Dieselwolke. Früher war es üblich, dass ein Lkw, zumindest unter Volllast, eine dunkelbraungraue Wolke hinter sich herzog. Ältere Traktoren tun dies heute noch häufig.

Chiptuning

Mittlerweile schon seltener, aber bis vor kurzem immer noch sehr verbreitet: die Rauchwolke aus dem aufgemotzten Audi oder BMW oder Sonstwas, wenn er Vollgas beschleunigt – ein klares Indiz für gesetzeswidriges Chiptuning.

So hat sich der rauchende Diesel in unser Bewusstsein eingebrannt. Politiker in ihrer Reflexrhetorik sagen dann schnell einmal Dieselverbot, wobei allerdings nicht einmal klar ist, wem sie damit nun wirklich imponieren wollen. Wahrscheinlich folgen sie nur einem alten Repressionsreflex, indem sie immer lautstark so tun müssen als täten sie etwas.

Naturgesetze

Mit Einführung der jüngsten und sehr bald noch schärferen Abgasgesetze und Prüfmethoden ist der Dieselmotor dem Benzinmotor in der Umweltwirkung etwa gleichzusetzen. Es ist sogar davon auszugehen, dass das Emissionsniveau von Verbrennungsmotoren "... zwar nicht absolut, aber nahe null ist, jedenfalls keinen signifikanten Einfluss auf die Schadstoffkonzentration hat", so Helmut Eichlseder, Leiter des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik an der TU Graz. "Es gibt kein Naturgesetz, dass dies nicht möglich sei." (Rudolf Skarics, 29.5.2017)