Chicago/Toulouse – Im Streit über illegale Subventionen hat die Welthandelsorganisation (WTO) mehrere Beschwerden von Airbus gegen den US-Konkurrenten Boeing zurückgewiesen.

Aus einem am Freitag in Genf veröffentlichten Urteil des WTO-Schiedsgerichts geht hervor, die Europäische Union, die im Namen von Airbus die Beschwerden eingebracht hatte, habe nicht überzeugend nachweisen können, dass sich bestimmte US-Subventionen nachteilig auf das eigene Geschäft ausgewirkt hätten. Dazu gehöre der Vorwurf, dass Beschaffungen durch das US-Verteidigungsministerium eine illegale Subvention seien.

Allerdings wertete die WTO eine Steuererleichterung des US-Bundesstaates Washington im Zusammenhang mit der Produktion von Jets im Wert von 325 Millionen Dollar (289 Millionen Euro) in den Jahren 2013 bis 2015 als illegal.

Boeing und der europäische Flugzeugbauer Airbus streiten seit mehr als einem Jahrzehnt über die Verzerrung des Wettbewerbs durch Subventionen.

Zuletzt hatte die WTO im November 2016 ein Urteil zu den US-Subventionen für die Boeing 777X gesprochen. Die WTO fand es unzulässig, dass die reduzierte Unternehmenssteuer für die künftige Fertigung des Langstreckenflugzeugs faktisch daran gekoppelt sei, heimische statt importierte Güter zu verwenden. Während Airbus von einem "historischen Sieg" sprach, sah Boeing die meisten Anfechtungen von der WTO zurückgewiesen. (APA, 9.6.2017)